Ökologische Landwirtschaft und Ernährung
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Fachkraft für Agrarservice: Technisches Know-how zum Schutz der Umwelt
Schreiner, Dachdecker, Zimmermann oder Landwirt? Ludwig Schaefer hat sich verschiedene Bereiche angeschaut, bis seine Entscheidung auf die Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice beim Arbeitskreis Landwirtschaft, Wasser und Boden im Rhein-Sieg-Kreis (ALWB) fiel. Hier ist der Azubi immer in der Natur und kann seinem Interesse für Handwerk und Technik nachgehen. Denn moderne Landwirtschaft ist längst auch etwas für Technikfans. Mithilfe spezieller Sämaschinen lassen sich beispielsweise Weizen und Gerste per Direktsaat durch minimale Bearbeitung in den Boden bringen. Mit sogenannten Gülleselbstfahrern sorgt Ludwig Schaefer außerdem dafür, dass Gülle emissionsarm in den Boden eingearbeitet und dieser nicht überdüngt wird. Solche Maßnahmen sind insbesondere in Wasserschutzgebieten wie im Kreis der Wahnbachtalsperre notwendig, damit Landwirtschaft und Gewässerschutz vor Ort gemeinsam funktionieren können.
Ressourcenschonende Wasserwirtschaft
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Gewässerschutz: Im Einsatz für gutes Trinkwasser
Bei seinem eigenen Trinkwasser geht Tobias Bluhm auf Nummer sicher – und führt einfach selbst die Qualitätskontrollen im Wasserschutzgebiet der Wahnbachtalsperre durch. Der gelernte Forstwirt hat nach drei Jahren Baumpflege noch einmal umgesattelt und ist heute als Gewässerwart für den Bereich Grundwassergewinnung beim Wahnbachtalsperrenverband (WTV) zuständig. Hier nimmt er regelmäßig Wasserproben, um eine hohe Qualität des Trinkwassers sicherzustellen. Insgesamt überwachen beim WTV drei Gewässerwarte eine Fläche von ca. 120 Quadratkilometern und ca. 230 oberirdische Gewässer. Dabei müssen sie darauf achten, dass wassergefährdende Stoffe durch illegale Müllentsorgung oder unsachgemäße Weidehaltung von Tieren nicht ins Grundwasser gelangen.
Abwasserreinigung: Detektivarbeit unter den Straßen der Stadt
Etwa 950 km Kanäle verlaufen unter den Straßen der Stadt Bonn. Damit hier keine Substanzen eingeleitet werden, die die Umwelt gefährden, nimmt das Tiefbauamt regelmäßig das Abwasser unter die Lupe. Dafür zuständig sind die Beschäftigten der sogenannten Indirekteinleiterüberwachung. Zu ihnen gehören auch Corinna Heppner und Bernhard Fink. Sie führen regelmäßig Probenahmen durch und können illegale Einleitungen zu Gewerbe- und Industriebetrieben, aber auch zu Privathaushalten zurückverfolgen: „Das ist manchmal richtige Detektivarbeit und sehr aufwändig“, erklärt Bernhard Fink, der den Job bereits seit über 25 Jahren macht. „Doch zu ca. 90 Prozent können wir den Verursacher ermitteln“, so der Experte. Die Branche ist zwar immer noch eine Männerdomäne, aber die Frauen holen auf. So gehören mittlerweile 59 Frauen zu den 341 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Tiefbaumts der Stadt Bonn (Stand: Juli 2019). Auch Corinna Heppner hat sich durch den hohen Männeranteil nicht abschrecken lassen. Sie wollte schon immer einen Umweltberuf erlernen und entschied sich schließlich für die Ausbildung zur Fachkraft für Abwasser. Seit 2003 arbeitet sie beim Tiefbauamt. „Man boxt sich durch“, sagt sie selbstbewusst. Der Beruf mache ihr Spaß, weil er sehr vielseitig und sie häufig unterwegs sei.
Nachhaltige Forstwirtschaft und Holzverarbeitung
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Forstwirtschaft: „Im Einklang mit der Natur“
Ein Jahr lang hat sich Simon Zöller mit Praktika in verschiedenen Bereich ausprobiert – bis für ihn feststand, dass er Forstwirt werden möchte. Seit 2005 arbeitet er nun für den Wahnbachtalsperrenverband (WTV) und bereut seine Entscheidung nicht: „Der Beruf ist abwechslungsreich, weil wir alles machen, was im Wald anfällt – von der Holzernte über den Bau von Erholungseinrichtungen bis zum Naturschutz.“ Das Besondere an der Arbeit im Wald des Wasserschutzgebiets der Wahnbachtalsperre ist die naturnahe Forstwirtschaft, die den Schutz und die Sicherung der Wasserqualität der Talsperre zum Ziel hat. Auch Maximilian Neu packt hier mit an. Von 2008 bis 2010 hat er seine Ausbildung zum Forstwirt beim WTV gemacht: „Ich habe einen Job gesucht, bei dem ich viel an der frischen Luft bin und bei dem ich im Einklang mit der Natur etwas Gutes tue.“ Nach einjähriger Befristung ist der Forstwirt heute festangestellt und profitiert immer wieder von Fortbildungen, wie zum Beispiel zum Baumkletterer.
Technischer Umweltschutz
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Ausbildung: Nachwuchs für die Umweltanalytik
Oft ist Ausbilderin Rebecca Strasdat vor ihren Auszubildenden im Labor und setzt Untersuchungsproben für sie an. Die 26-Jährige hat selbst ihre Ausbildung zur Chemielaborantin am Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) absolviert und ist nun für den Nachwuchs zuständig. Neben der praktischen Arbeit stehen hier auch die Vorbereitung des Theorieunterrichts an und die Kontrolle der Versuchsberichte ihrer Auszubildenden. In den letzten Jahren ist die Bewerberzahl für die 3,5-jährige Ausbildung zurückgegangen, erklärt Rebecca Strasdat. Dabei sind Chemielaborantinnen und -laboranten gerade in der Umweltanalytik gefragt. Sie überwachen die Qualität von Luft, Wasser und Boden. Mitbringen sollten angehende Azubis neben der Fachoberschulreife vor allem Interesse an Mathe und Chemie. Überdurchschnittlich gute Noten seien hingegen nicht mehr ausschlaggebend, erklärt die Ausbilderin. Niclas Eßing ist vom Chemiestudium in die Ausbildung am LANUV gewechselt. Der 23-Jährige mag die praktische Arbeit im Labor und steht kurz vor seiner Abschlussprüfung. Er kann sich gut vorstellen, im Anschluss seine Kenntnisse für den Umweltschutz einzusetzen.
Luftqualitätsanalyse: Untersuchungen für saubere Luft
Seit der 7. Klasse interessiert sich Viola Schörner für Chemie. Sie entschied sich, daraus ihren Beruf zu machen und absolvierte eine Ausbildung zur Chemielaborantin am Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV). Während ihrer Ausbildung hat sie verschiedene Abteilungen durchlaufen und arbeitet heute in der Luftqualitätsuntersuchung. Hier analysiert Viola Schörner Bestandteile von Luftproben und geht den Ursachen auffälliger Werte von Emissionsmessungen auf den Grund. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen bilden zum Beispiel die Grundlage für sogenannte Luftreinhaltepläne zur Verbesserung der Luftqualität.