Manual zum Praktikumsleitfaden
Sie möchten Ihre Schüler*innen auf den Wandel der Arbeitswelt vorbereiten und ihnen Praxiserfahrungen in nachhaltigen Betrieben ermöglichen?
Dann ist unser neuer Praktikumsleitfaden genau das Richtige für Ihren Unterricht. Der webbasierte Leitfaden unterstützt Schüler*innen Schritt für Schritt bei der interessengeleiteten Suche eines Praktikumsplatzes. Das Besondere: Die Schüler*innen sollen im Praktikum lokale Betriebe kennenzulernen, die Teil der ökologischen Transformation sind und angefangen haben, nachhaltige Geschäftsmodelle zu etablieren. Solche Betriebe sind in verschiedensten Branchen zu finden, denn Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt sind überall zu beobachten. Dementsprechend vielfältig sind auch die Berufe, die dort vertreten sind. Für jede und jeden sollte also ein passender Praktikumsbetrieb zu finden sein.
Die Schüler*innen arbeiten am Laptop oder Tablet und klicken sich von Schritt 1 bis 7. Im beratenden Tandem erledigen sie die zu jedem Schritt gestellten Aufgaben. Ihre Ergebnisse halten sie in einem Dokuheft fest, das sie später in ihr Berufswahl-Portfolio aufnehmen.
Vier Schulen haben das Netzwerk Grüne Arbeitswelt bei der Entwicklung unterstützt. Ein großer Dank geht dafür an die Weiherbachschule Zoznegg, die IGS Südstadt Hannover, das Abtei-Gymnasium Brauweiler und den Leonardo da Vinci Campus Nauen!
Praxiserfahrungen in nachhaltigen Betrieben sind für alle Schüler*innen relevant und geben neue Impulse für die Berufswahl. Veränderungen in der Arbeitswelt werden so direkt erlebbar. Unter dieser Prämisse eignet sich der Praktikumsleitfaden sehr gut für die ganze Klasse. Kommunizieren Sie vorab, dass den Schüler*innen später im Berufsleben das Thema Nachhaltigkeit begegnen wird und sie im Praktikum – egal ob Betriebspraktikum, Praxistag oder digitales Praktikum – Erfahrungen sammeln können, die vorteilhaft für ihren Einstieg in die Arbeitswelt sein werden.
Nachhaltige Betriebe sind in nahezu allen Branchen zu finden. Sollten die Schüler*innen in einem der 16 Berufsfelder, die ausschlaggebend für die ökologische Transformation sind und im Praktikumsleitfaden als Ausgangspunkt für die Recherche vorgeschlagen werden, keinen für sie interessanten Betrieb finden, können sie selbstverständlich auch in anderen Branchen nach entsprechenden Betrieben suchen. Schüler*innen, die bereits einen festen Berufswunsch haben, können bei Schritt 3 die Berufsfeld-Recherche auslassen und sich gleich mit den Green Skills beschäftigen, die in ihrem Wunschberuf eine Rolle spielen könnten.
Ja das ist möglich, weil der Praktikumsleitfaden selbsterklärend ist. Schüler*innen, die sich für Umwelt- und Klimaschutz engagieren und dies in ihrem späteren Berufsleben auch tun wollen, haben beim Testlauf die positivsten Rückmeldungen gegeben und den unmittelbaren Nutzen für ihre Berufswahl hervorgehoben.
– Erfahrungen im webbasierten Arbeiten und in der Internetrecherche
– selbstständiges Arbeiten
– Durchhaltevermögen beim digitalen Arbeiten
– Grundverständnis davon, was Nachhaltigkeit bedeutet (empfehlenswert)
Wenn Nachhaltigkeit noch nicht Thema im Unterricht war, empfehlen wir, vorher mit der Klasse die in den Leitfaden eingebauten Videos „Nachhaltigkeit einfach erklärt“ und „Nachhaltigkeit im Unternehmen“ anzuschauen und gemeinsam zu besprechen. Zusätzlich können die Schüler*innen unser SDG Unternehmensquiz zu spielen, um verschiedene Maßnahmen kennenzulernen, wie Unternehmen zur nachhaltigen Entwicklung beitragen können.
Wenn Ihre Lerngruppe digital schnell ermüdet bzw. Schwierigkeiten mit selbständiger Textarbeit hat, empfehlen wir Ihnen, den Leitfaden in Etappen zu bearbeiten, z.B. in der freien Lernzeit.
– Dokuheft kopieren (ggf. S. 7 mehrmals, so dass die Schüler*innen die Seite auch für ihre anderen Betriebe ausfüllen können)
– Laptops/Tablets organisieren
– WLAN-Verbindung sicherstellen
– Schüler*innen bitten, Kopfhörer mitzubringen
Jeweils zwei Schüler*innen bilden ein beratendes Tandem und gehen die einzelnen Schritte im Praktikumsleitfaden gemeinsam durch, diskutieren über die im Leitfaden vorgeschlagenen Fragen (Sprechblasen-Symbol) und helfen sich gegenseitig, wenn eine Person nicht weiterkommt oder Feedback braucht. Selbstverständlich treffen beide ihre individuellen Entscheidungen und füllen auch jede*r ein eigenes Dokuheft aus.
In unseren Testläufen wurde das Tandemverfahren von den Schüler*innen als sehr hilfreich und motivierend beurteilt.
Sie unterstützen die Schüler*innen bei Bedarf. Speziell bei der Recherche von Praktikumsbetrieben werden einzelne Schüler*innen Hilfe benötigen, beispielsweise bei der Entscheidung für einen der vier vorgeschlagenen Recherchewege, der Auswahl passender Schlagwörter und der Orientierung auf externen Webseiten, beispielsweise Praktikumsbörsen oder Unternehmensclustern, die im Leitfaden verlinkt sind (siehe auch folgenden Punkt „Auf welche Schwierigkeiten sollte ich vorbereitet sein?“).
– Hauptarbeit findet im Webguide statt, Dokuheft nur zur Dokumentation nutzen
– Genau lesen, alles wird erklärt
– Symbole erläutern: Tipps, Infos, Sprechblasen sind in rechter Spalte unter der Navigation eingebunden
– Zeit nehmen für Schritt 3 „Berufsfeld auswählen“: Berufsfeldbeschreibungen durchlesen, Infos zu Berufsbilder im BERUFENET anschauen
– Es besteht die Möglichkeit, sich Texte über iPad vorlesen zu lassen
– Dokuheft kann auch digital ausgefüllt werden, wenn Goodnotes zur Verfügung steht
Schwierigkeiten bei der Recherche nachhaltiger Betriebe:
Im Praktikumsleitfaden werden vier Recherchewege vorgeschlagen mit zahlreichen Verlinkungen. Wichtig ist, dass die Schüler*innen die Tipps lesen, die wir für die Eingabe in Suchmasken oder die Orientierung auf den jeweiligen Webseiten geben.
In manchen Berufsfeldern ist es trotzdem schwierig, nachhaltige Betriebe zu finden, weil die Verschlagwortung nicht eindeutig ist oder Betriebe ihre nachhaltige Ausrichtung nicht sichtbar machen bzw. nicht in nachhaltigen Unternehmensdatenbanken auftauchen. Wer sich für den Beruf Elektroniker*in interessiert und ein Praktikum im Solarbereich machen möchte, findet leicht Betriebe. Schwieriger gestaltet sich die Suche nach einer Kita, die dem Thema Nachhaltigkeit Raum gibt oder einer Rechtsanwaltskanzlei, die sich mit Umweltrecht befasst. Hier müssen Schlagwörter sorgfältig gewählt bzw. auf Webseiten von Einrichtungen nach entsprechenden Hinweisen recherchiert werden.
Bedeutung von Green Skills wird nicht erfasst:
Eine Definition zu Green Skills und Beispiele dazu finden die Schüler*innen auf der Startseite des Praktikumsleitfadens. Um das Konzept der Green Skills im Beruf besser zu verstehen, bietet es sich an, nach Schritt 3, gemeinsam an der Tafel Green Skills zu sammeln und darüber sprechen, in welchen Berufen sie eine Rolle spielen.
Unbekannte Begriffe:
Begriffe, die Sie Ihren Schüler*innen möglicherweise erläutern müssten: Branche, Nichtregierungsorganisation (NGO), Dienstleistungssektor, Ökonomie, Ökologie, Effizienz, energetisch, ökologischer Landbau, Fotovoltaikanlage, Wärmepumpe, Campaigning, öffentlicher Dienst, Gewerkschaft, Verband
Der Praktikumsleitfaden ist als ergebnisoffenes Angebot zu verstehen. Er ist sachlich und neutral gehalten, zeigt Perspektiven in einer sich wandelnden Arbeitswelt auf. Auf der Startseite werden den Schüler*innen zunächst Eckpunkte zur ökologischen Nachhaltigkeit in Unternehmen präsentiert, die diese Veränderungen verdeutlichen.
Der Leitfaden greift auch das Thema Greenwashing auf. Die Schüler*innen sind aufgefordert, genau hinzuschauen und die Entwicklungen in Betrieben kritisch zu hinterfragen (siehe Checkliste „Nachhaltige Unternehmen“).
Die allermeisten Schüler*innen wollen durch ihr berufliches Tun die Umwelt nicht kaputt machen und wünschen sich faire Arbeitsbedingungen. Betriebe, die sich ernsthaft nachhaltig aufstellen, bieten solche Arbeitsbedingungen und damit sinnstiftende Jobs. Mit dieser Argumentationslinie erreichen Sie die allermeisten Jugendlichen.
Wenn Abwehrreaktionen kamen, haben wir in den Testläufen ohne zu werten nachgefragt, haben uns Haltungen erklären lassen, um herauszubekommen, worin diese begründet sind. Dies hat in der Regel zu einem offenen Klima beigetragen.
Dafür bietet sich auch die Methode „Jobbarometer“ als Einstieg an. Die Schüler*innen werden gebeten, sich zu bestimmten Aussagen auf einer Skala „stimme zu – stimme nicht zu“ zu positionieren und ihre Haltung auf Nachfrage zu begründen. Wichtig ist, dabei keine Wertung vorzunehmen, sondern vielmehr den Austausch (von Erfahrungen) zu fördern. Die Skala können Sie mit Kreppband auf dem Boden markieren (+/-).
Mögliche Aussagen für das Jobbarometer:
– Ich will einen Job (mit Sinn), hinter dem ich stehen kann. (Nachfrage: Was heißt das für dich?)
– Ich wünsche mir später einen Arbeitgeber, dem Mensch und Umwelt nicht egal sind. (Nachfrage: Warum, warum nicht? Hinweis: So einen Betrieb kannst du heute finden.)
– Ich weiß, was nachhaltige Unternehmen kennzeichnet. Ich kann mir darunter etwas vorstellen. (Nachfrage: Was stellst du dir darunter genau vor, kannst du Beispiele nennen? Tipp: Videos im Leitfaden anschauen)
Eltern haben einen großen Einfluss auf die Berufswahl. Wenn Kinder sich eine Begleitung ihrer Eltern bei der Berufswahl wünschen, eignet der Leitfaden sich hervorragend, um gemeinsam auf die Praktikumssuche zu gehen.
Klasse: ab Jahrgangsstufe 8
Fach: Arbeit-Wirtschaft-Technik oder freie Lernzeit
Zeitumfang: 2 Schulstunden (am Stück oder in Etappen)
Lernziele: Praktikumsplatz finden, Berufswahlspektrum erweitern, nachhaltige Tätigkeiten im Beruf erschließen
Format: Webbasiert zum Durchklicken, Dokuheft zum Festhalten der Rechercheergebnisse als Kopiervorlage