Umweltpolitik, Recht und Verwaltung
Artenschutz: Gefährdeten Tieren eine Stimme geben
Auf ihrem Weg von der Karibik bis an die europäischen Küsten legen junge Aale, auch Glasaale genannt, tausende von Seemeilen zurück – und werden dann in mit Wasser gefüllten Plastiksäcken in Koffern illegal nach Asien geschmuggelt. Dort gelten sie als Delikatesse und werden zu hohen Preisen gehandelt. Dabei gehören sie bereits zu den bedrohten Tierarten und ihre Ausfuhr aus der Europäischen Union ist gesetzlich verboten. Mit solchen Fällen hat Franz Böhmer bereits in seinem gesamten Berufsleben zu tun. Der gelernte Zöllner arbeitet seit 1992 beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) und ist hier für den Vollzug der Artenschutzvorschriften zuständig. Er berät Privatpersonen und Firmen zu Fragen rund um den Artenschutz und führt Trainings für Behörden durch. Dabei greift er auch auf beschlagnahmte Ware aus der Asservatenkammer des BfN zurück. Ob als Tasche, Medizin oder „Trophäe“ an der Wand – hier sieht man, wofür seltene Tiere sterben müssen und geschützte Pflanzen illegal verwendet werden.
Artenschutzrecht: Regeln für mehr Biodiversität
„Man geht am Ende des Tages raus und weiß genau, wofür man gearbeitet hat“, sagt Verena Heiser über ihren Beruf. Die Juristin arbeitet im Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Fachgebiet für Rechtsangelegenheiten und Durchsetzung von Artenschutzvorschriften. Ob Elfenbein oder Schlangenleder – werden vom Zoll geschützte Tierarten, egal in welcher Form, beschlagnahmt, sorgt sie dafür, dass solche Verstöße gegen geltendes Recht geahndet werden. Außerdem ist sie für die Beratung von Landesbehörden, Zoll und Staatsanwaltschaften verantwortlich. Für diese vielfältigen Aufgaben braucht Verena Heiser jede Menge Kenntnisse im Bereich des Artenschutzrechtes. Hierfür müssen internationale Konventionen und Resolutionen, europäische Verordnungen sowie nationales Recht beachtet werden – Regelungen, die immer wieder überarbeitet oder ergänzt werden. Doch die Mühe ist es ihr wert: „Für mich hat das viel mit Idealismus zu tun. Ich möchte einfach gerne für den Schutz unserer Natur arbeiten.“
Verwaltung: Klimaschutz klappt nur gemeinsam
Im Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) kommen viele Disziplinen zusammen. Denn es braucht Fachwissen aus unterschiedlichen Bereichen, um zwischen Behörden zu vermitteln, über den Klimawandel zu informieren und Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. So bringt die Dezernentin Dr. Katharina Filz ihr Wissen als Biogeografin unter anderem in die Analyse von Klimaschutzmaßnahmen ein und arbeitet bei der Erstellung eines Feinkonzeptes für eine klimaneutrale Landesverwaltung mit. Für sie steht fest: „Wir müssen jetzt etwas tun, um die Welt für zukünftige Generationen zu erhalten.“ Auch der Dezernent Dr. Ingo Wolff setzt sich dafür ein. Zu den Aufgaben des Diplomgeografen gehört es, die Folgen des Klimawandels zu messen und zu bewerten, aber auch Klimaanpassungsmaßnahmen zu koordinieren. Organisationsgeschick ist auch bei der Arbeit von Anton Bergen wichtig. Der Meteorologe entwickelt in Abstimmung mit Kommunen und Landesbehörden Luftreinhaltepläne und berechnet die Wirksamkeit von geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität. Und wie in allen Bereichen der Arbeitswelt kommt man auch im LANUV ohne IT-Wissen nicht weit: Mit ihren Informatikkenntnissen stellt Dominika Lemejda Behörden Software zur Verfügung, mit der sie zum Beispiel jederzeit den aktuellen Stand von Genehmigungsverfahren einsehen können.