Grüne Finanzen und Versicherungen

Von Risikoprämien und Anlagenmodellen

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Umwelt- und Klimaschutz hat immer auch etwas mit Geld zu tun. Natürlich erst einmal, wenn man einen Blick auf die Ursachen für Umwelt- und Klimaprobleme wirft: Viel zu häufig steht der kurzfristige Unternehmensgewinn vor der Einsicht in die langfristigen Folgen. Und viel zu häufig sind wir es auch selbst, die an der falsche Ecke sparen und lieber „Geiz-ist-geil“-Produkte konsumieren. Aber auch in positiver Hinsicht kann Geld etwas bewegen: Mittlerweile haben sich seriöse nachhaltige Anlagemöglichkeiten für Investoren und Einzelpersonen etabliert. Und ohne Geld wäre es der Versicherungswirtschaft überhaupt nicht möglich, die Folgekosten von Klima- und Wetterkatastrophen für ihre Kunden zu übernehmen.

Bezeichnend für den Arbeitsmarkt rund um grüne Finanzprodukte oder Versicherungen gegen Umwelt- und Klimaschäden ist, dass sich die Unternehmen eigentlich nur neue Produkte und Märkte erschlossen haben, das Geschäft aber eigentlich das gleiche bleibt. Auch wenn gelegentlich gefordert wird, komplett auf das klassisch marktwirtschaftliche Modell von Angebot und Nachfrage zu verzichten – aktuell ist eine Versicherung zunächst mal eine Versicherung, ob sie nun gegen klimabedingte Starkregenereignisse versichert oder gegen einen Verkehrsunfall. Und ein grüner Anlagefond bleibt in erster Linie ein Instrument zum Geldverdienen, ob hier nun mit Aktien von Umweltunternehmen oder von anderen Unternehmen gehandelt wird. Das hat Konsequenzen für die beruflichen Möglichkeiten. Denn aktuell werden kaum Spezialist*innen für grüne Finanzprodukte oder Versicherungen gebraucht, sondern Fachkräfte, die vor allem wirtschaftlich denken und mit Zahlen umgehen können. Dementsprechend arbeiten in der grünen Finanz- und Versicherungswirtschaft vor allem „klassisch“ ausgebildete Menschen. Ob als Banker*in in der Kundenberatung zu nachhaltigen Finanzprodukten oder als Expert*in für die Einschätzung von Klimafolgenschäden in einer Versicherung. Die berufliche Herkunft ist eher traditionell – aber der Anteil von Expert*innen für Umweltfragen wird immer größer, ganz einfach weil sich mit entsprechenden Produkten langsam auch Geld verdienen lässt.

Ausbildung

  • Bankkaufmann oder Bankkauffrau
  • Industriekaufmann oder Industriekauffrau
  • Investmentfondskaufmann oder Investmentfondskauffrau
  • Informatikkaufmann oder Informatikkauffrau
  • IT-Systemkaufmann oder IT-Systemkauffrau
  • Kaufmann oder Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen
  • Kaufmann oder Kauffrau
  • Steuerfachangestellte*r

Studium

  • Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Business Administration
  • Marketing, Vertrieb
  • Risikomanagement
  • Umweltinformatik
  • Umweltwissenschaft
  • Wirtschaftsinformatik, -mathematik
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Wirtschaftsingenieurwesen

Weiterbildung

  • Betriebswirt*in
  • Fachwirt*in
  • Steuerberater*in

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