Nachhaltige Forstwirtschaft und Holzverarbeitung
Balance zwischen Nutzung und Pflege
Nicht ohne Grund nimmt die Forstwirtschaft für sich in Anspruch, den Begriff „Nachhaltigkeit“ erfunden zu haben. Das Arbeiten mit Bäumen ist generationenübergreifend, denn ein Baum braucht sehr lange vom Pflanzen bis zur Erntereife. Und wer den Wald nicht nachhaltig bewirtschaftet, hat langfristig keinen mehr. Das wussten kluge Menschen schon immer, nämlich seit sie zum ersten Mal den nachwachsenden Rohstoff für ihre Zwecke genutzt haben – sei es zum Bauen oder Heizen. Das ändert jedoch nichts daran, dass zu allen Zeiten und leider bis heute unverantwortlich mit Bäumen und Holz umgegangen wird. Die Beispiele dafür reichen von der systematischen Abholzung von Wäldern über den Import wertvollster und seltenster Edelhölzer bis hin zu forstlichen Monokulturen und übermäßiger Nutzung der heimischen Wälder. Doch schon immer gab es auch Berufsvertreter*innen rund um Bäume, Wälder und Holz, die sehr vorsichtig mit „ihrem“ Rohstoff umgegangen sind. So lassen sich Bäume zum Beispiel manchmal mit Rückepferden besser ernten als mit industriellen Harvestern. Zudem brauchen Wälder Totholz- und Erholungszonen, in denen jede forstwirtschaftliche Nutzung untersagt ist. Und dass die Behandlung des Baustoffs Holz mit ökologischen Mitteln besser für Material, Verbraucher*innen und die Umwelt ist als mit der Chemiekeule, wissen Schreinerinnen und Tischler auch schon seit langer Zeit.
Ob Maschinenfreaks oder künstlerische Handarbeiter*innen – im Wald und bei der Verarbeitung des Rohstoffs Holz ist für alle Platz. Es braucht Anpackerinnen und Anpacker, die dem Wald mit Maschinen und Kettensägen zu Leibe rücken. Ebenso sind Expertinnen und Experten für die Pflege gefragt, die ein Auge auf die empfindliche Waldökologie haben und Raubbau verhindern. Außerdem sind die verarbeitenden Berufe wichtig, die den Rohstoff Holz aufbereiten – sei es als Möbel oder Baumaterial, sei es für die Wärmegewinnung. Nachhaltigkeit ist seit Jahrhunderten das Leitbild der Forst- und Holzwirtschaft und heute wichtiger denn je.
Berufsmöglichkeiten
Ausbildung
- Drechsler*in
- Forstwirt*in
- Holzbearbeitungsmechaniker*in
- Holzbildhauer*in
- Holzmechaniker*in
- Holz- und Bautenschützer*in
- Tischler*in
- Land- und Baumaschinenmechatroniker*in
- Zimmerer*in
Studium
- Forstwissenschaft, -wirtschaft
- Holztechnik
- Holzwirtschaft
Weiterbildung
- Fachagrarwirt*in für Baumpflege und Baumsanierung
- Forstmaschinenführer*in
- Natur- und Landschaftspfleger*in
- Techniker*in Forsttechnik
- Techniker*in Holztechnik
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