Meldung aus dem Norden

Ausbildung von Moorspezialist*innen

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Neue Qualifizierung im Rahmen des „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“

In Mecklenburg-Vorpommern startet das neue Qualifizierungsprogramm „Moorspezialist*innen“, das Hochschulabsolvierende ab 2025 praxisnah auf den Moorschutz vorbereitet. Ziel ist es, dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegenzuwirken und so bundesweite Moor-Klimaschutzprojekten zu unterstützen. Der erste Jahrgang hat zum Frühjahrssemester 2025 die Ausbildung begonnen.

Mecklenburg-Vorpommern, eines der moorreichsten Bundesländer Deutschlands, wird zum Modellstandort für den Aufbau von dringend benötigter Fachkompetenz im Moorschutz. Mit dem neuen Qualifizierungsprogramm werden die Teilnehmenden nicht nur ausgebildet, sondern direkt in die Praxis eingebunden: Sie sind beim Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) angestellt und durchlaufen eine fünfjährige, praxisnahe Ausbildung. In enger Zusammenarbeit mit Wasser- und Bodenverbänden, Behörden, Planungsbüros und Vorhabenträgern lernen sie alle Schritte der Moorrevitalisierung kennen – von der Planung über Genehmigungsprozesse bis hin zur Umsetzung vor Ort. Auch die Universität Greifwald sowie die Naturschutzstiftung Deutsche Ostsee gehören zu den zentralen Partnern. Gefördert wird das Projekt durch das „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ der Bundesregierung.

Klimaschutz braucht Moorfachwissen

Beim Start des ersten Jahrgangs in Güstrow hoben Bundesumweltministerin Steffi Lemke und BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm die Bedeutung des Programms hervor. Beide unterstrichen: Intakte Moore spielen eine Schlüsselrolle im Klimaschutz – sie speichern Wasser, binden Kohlenstoff und bieten wertvolle Lebensräume. Doch um Moorlandschaften erfolgreich wiederherzustellen und dauerhaft zu schützen, braucht es qualifizierte Fachkräfte, die genau wissen, worauf es ankommt.

Nach der modellhaften Erprobung in Mecklenburg-Vorpommern ist geplant, das Programm auf weitere Bundesländer auszuweiten oder vergleichbare Ausbildungsformate zu entwickeln – ein wichtiger Schritt für den langfristigen Schutz der Moore und damit auch des Klimas.

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK)

Das ANK der Bundesregierung zielt darauf ab, den Zustand der Ökosysteme in Deutschland zu verbessern und deren Resilienz sowie Klimaschutzleistung zu stärken. Es umfasst Maßnahmen zur Minderung von Treibhausgasen, Anpassung und Negativemissionen. Von 2024 bis 2028 werden dadurch über 3,5 Milliarden Euro in den Schutz und die Widerstandsfähigkeit der Natur an Land und im Meer investiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei unter anderem auf die Wiederherstellung und Wiedervernässung von Mooren.

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