Interview aus dem Norden

Ein Blick in die Praxis

Nils Blockhaus möchte sich beruflich für den Klimaschutz einsetzen. © KEAN

Praktikum bei der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen

Nils Blockhaus möchte den Weg zu Klimaneutralität aktiv mitgestalten. Deshalb hat er sich für eine Ausbildung zum Umweltschutz-technischen Assistenten entschieden – und in den letzten vier Wochen ein Praktikum bei der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) absolviert. Hier hat er die Arbeit zu erneuerbaren Energien, kommunaler Wärmeplanung und weiteren grünen Projekten erlebt und dabei vor allem erkannt, wie bedeutsam die Sensibilisierung der Bürger*innen für diese Themen ist.

Ein Gespräch von Katharina Brüntgens

Netzwerk Grüne Arbeitswelt: Was hat dich dazu bewogen, dein Praktikum bei der KEAN zu machen?

Nils Blockhaus: Die gute Präsenz im öffentlichen Internetauftritt, zudem hat die KEAN viele Schnittpunkte mit den Lernfeldern meiner Ausbildung. Mich interessieren vor allem der Bereich der Erneuerbaren Energien und die Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen.

Du machst eine Ausbildung zum „Umweltschutz-technischen Assistent“. Was lernst du hier?

Anhand kleiner Projekte lernen wir fachübergreifend den Umgang mit Klimaschutzmaßnahmen. Wir lernen Umweltschäden zu erkennen, zu behandeln und diese zu minimieren bzw. gleich im Vorhinein zu vermeiden. Zum Beispiel machen wir Emissionsmessungen. Mit den Daten erarbeiten wir dann Maßnahmen zur Reduktion. Dabei arbeiten wir in unterschiedlichen Maßstäben und Ebenen (z.B. auf ökologischer, technischer und chemischer Ebene). Die schulische Ausbildung zum staatlich anerkannten Umweltschutz-technischen Assistenten ist über zwei Jahre in mehrere Lernfelder unterteilt. Ich bin jetzt in den letzten Zügen und schließe diesen Sommer meine Ausbildung ab. Zu den Lernfeldern gehören unter anderem:

  • Probenahme, Stoffe und Stoffsysteme untersuchen
  • Klimaschutzmaßnahmen und Emissions- & Immissionsmessungen planen, durchführen und bewerten
  • Erneuerbare Energien
  • Wasseruntersuchungen planen, durchführen und bewerten
  • pflanzliche und tierische Organismen untersuchen
  • Bodenuntersuchungen planen, durchführen und bewerten
  • mikrobiologische Untersuchungen durchführen

Warum hast du dich für diese Ausbildung entschieden?

Der entscheidende Grund für meine Wahl war, dass ich nach meiner Ausbildung die Energie- und Wärmewende aktiv mitgestalten möchte. Der Bereich des Klima- und Umweltschutzes ist seit vielen Jahren allgegenwärtig und wird massiven Einfluss auf die Zukunft aller Menschen nehmen. Mit meiner Arbeit Klimaschutzmaßnahmen voranzutreiben und diese Stück für Stück umzusetzen, interessiert mich sehr. Auf viele Privatbesitzer*innen, Unternehmen und Kommunen kommen bereits heute große Aufgaben zu. Hierbei möchte ich Hilfestellung leisten und die Betroffenen beraten und sensibilisieren. Deswegen ist die Ausbildung für mich sinnvoll, denn sie bietet einen vielfältigen Mix aus Fächern wie Wasser-, Boden- und Luftprobenahme, sowie Erneuerbare Energien, Klimaschutzmaßnahmen (Emissions- und Immissionsmessungen), Ökologie, Chemie und Biologie.

Welche Erfahrungen nimmst du aus dem beruflichen Alltag bei der KEAN mit?

Ich hatte die Möglichkeit, den beruflichen Alltag im Themenfeld Klima- und Umweltschutz zu erleben. Dabei konnte ich viele Eindrücke sammeln, selbständig meinen Arbeitsalltag strukturieren und eigene praxisnahe Projekte mitgestalten und umsetzen. Zum Beispiel erarbeitete ich einen Vortrag zum Thema „Warum Kommunen von erneuerbaren Energien profitieren“. Dadurch, dass die KEAN als wichtige und verlässliche Schnittstelle zwischen Gesetzesverordnungen und Klimaschutzzielen und den betroffenen Bürger*innen fungiert, habe ich erlebt, wie wichtig die Beteiligung und Einbindung von Bürger*innen für diese generationsübergreifende Aufgabe ist. Die Erfahrungen, die ich bei der KEAN sammeln konnte, helfen mir auf jeden Fall für meine Zukunft und meinen Ausbildungsabschluss.

Du bist in diesem Sommer mit deiner Ausbildung fertig und auf dem Weg ins Berufsleben. Wie sollte die Arbeitswelt von morgen aussehen und was ist dir persönlich für dein Berufsleben wichtig?

Für die Arbeitswelt von morgen ist es für mich wichtig, dass Unternehmen ein Bewusstsein entwickeln ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung gerecht zu werden. Auch ich möchte gerne später in so einem Unternehmen arbeiten. Persönlich wünsche ich mir dabei eine flexible und digitale Arbeitswelt. Das bedeutet, dass ich in einem vertrauensvollen Umfeld, eigeninitiativ arbeiten kann. Voraussetzung ist dabei für mich die Selbstorganisation und die Bereitstellung zeitgemäßer Plattformen.

Du willst auch ein Praktikum bei der KEAN machen?

Hier kannst du dich aktiv für wichtige Zukunftsthemen einsetzen und Einblicke in unsere Arbeit bekommen. Je nach Interesse und Studiengang sind mögliche Einsatzbereiche: Kommunaler Klimaschutz, Unternehmen, Erneuerbare Energien und Energiesysteme oder in der Projektarbeit vom „Netzwerk Grüne Arbeitswelt“ und der „Bildungsoffensive Klimaneutrale Landesverwaltung“.

Das solltest du mitbringen: Mindestens vier Semester Studienerfahrung, mindestens vier Wochen Praktikumsdauer, Interesse an energiewirtschaftlichen und klimapolitischen Themen, gute kommunikative Fähigkeiten in mündlicher und schriftlicher Form, Zuverlässigkeit.

Klingt spannend? Dann schick deine Initiativbewerbung gerne an: bewerbung@klimaschutz-niedersachsen.de

Mehr Infos zur KEAN findest hier.

 

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