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Klimabingo auf der Ausbildungsmesse

Spielerisch grüne Jobmöglichkeiten entdecken
Im September fand in Gronau die jährlich stattfindende Ausbildungsmesse FiDA – „Finde deine Ausbildung“ statt. Rund 1.200 Schüler*innen nutzten die Gelegenheit, sich bei örtlichen Unternehmen über Ausbildungs- und Praktikumsmöglichkeiten zu informieren. Erstmals wurde die Messe in diesem Jahr durch ein Klimabingo des Klimaschutzmanagements der Stadt Gronau ergänzt. Das Format bot dem Nachwuchs die Möglichkeit, sich mit Klimaschutzfragen in der Arbeitswelt zu beschäftigen und mit Themen wie Energie, Ressourcen und nachhaltige Arbeitsweisen auf die regionalen Betriebe zuzugehen.
Gastbeitrag: Elena Niehoff, Klimaschutzmanagement der Stadt Gronau
Die Ausbildungsmesse FiDA in Gronau bringt jedes Jahr zahlreiche Jugendliche und regionale Unternehmen zusammen. Organisiert von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Gronau und der Jugendberufshilfe dient sie vielen Schüler*innen als ersten Orientierungspunkt für mögliche Berufsfelder. In diesem Umfeld wurde erstmals das Klimabingo eingesetzt, um klimarelevante Fragen in die Berufsorientierung einzubeziehen und einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema zu ermöglichen.
Erstellung des Klimabingos: Anpassung an die lokalen Gegebenheiten
Das Klimabingo basiert auf einer Vorlage des Netzwerk Grüne Arbeitswelt. Gemeinsam mit dem Klimaschutzmanagement der Stadt Gronau wurde die Version für die FiDA überarbeitet und inhaltlich an regionale Gegebenheiten angepasst. Die Jugendlichen haben sich auf die Suche nach Unternehmen gemacht, die sich in unterschiedlichen Bereichen für Klima- und Umweltschutz engagieren – etwa im Einsatz erneuerbarer Energien, in Klimaschutzmaßnahmen, im Aufbau von Biodiversitätsprojekten oder in Tätigkeiten rund um Recycling und Kreislaufwirtschaft.
Auf der Rückseite des Bingo-Zettels konnten die Teilnehmenden festhalten, wie das jeweilige Unternehmen zu Nachhaltigkeit/Klimaschutz steht, welche grünen Berufsfelder sie interessieren und ob sie sich ein Praktikum oder eine Tätigkeit in einem nachhaltigen Unternehmen vorstellen können.
So entstanden Gespräche, die über typische Fragen zur Ausbildung hinausgingen. Viele Jugendliche fragten nach konkreten Beispielen aus dem Arbeitsalltag, während Unternehmen offen von ersten Maßnahmen oder laufenden Projekten berichteten. Das Bingo diente dabei nicht als Bewertung, sondern als niederschwelliger Anlass, miteinander ins Gespräch zu kommen – auch, wenn Unternehmen erst am Anfang ihrer Klimaschritte stehen oder Jugendliche wenig Vorwissen mitbrachten.
Für einige Teilnehmende war es überraschend, wie viele Berufe, auch außerhalb klassischer Umweltbranchen Berührungspunkte zu Nachhaltigkeit haben. Gleichzeitig erhielten Betriebe Hinweise darauf, welche Themen für junge Menschen besonders relevant sind. Die offene Gesprächsatmosphäre spiegelte sich auch in den Rückmeldungen wider: Das Klimabingo wurde gut angenommen, und viele Jugendliche suchten aktiv den Austausch mit den Unternehmen. Dieses positive Feedback ist ein wichtiger Ansporn, das Format auch im nächsten Jahr wieder aufzugreifen.
Abgerundet wurde das Klimabingo durch die Möglichkeit, Einzelpreise sowie einen Klassenpreis zu gewinnen. Im Rahmen einer Preisverleihung konnten die per Losverfahren ermittelten Gewinner*innen sowie die aktivste Klasse ihre Preise entgegennehmen. Viel wichtiger war jedoch, dass das Format Interesse geweckt und einen Raum geschaffen hat, in dem Klimaschutz und Berufsorientierung zusammen gedacht werden konnten.
Ausblick: Wie geht es weiter?
Aus diesem ersten Durchlauf wurden wertvolle Erkenntnisse gewonnen: Es braucht neue Wege, um Jugendliche noch stärker einzubinden und spielerische Formate zu nutzen, die Klimaschutz und Berufsorientierung miteinander verbinden. Für eine zukünftige Umsetzung soll das Klimabingo deshalb weiterentwickelt werden, in einer neuen Version oder Form, damit es auch für diejenigen interessant bleibt, die bereits in diesem Jahr teilgenommen haben. Denkbar sind etwa kreative Aufgaben, digitale Elemente oder thematische Schwerpunkte, die noch stärker auf die Lebenswelt der Jugendlichen eingehen und gleichzeitig neue Klimaimpulse setzen.
Zur nächsten FiDA möchte die Stadt Gronau die Unternehmen noch stärker einbinden und das Format im Vorfeld gezielter bewerben. So können sowohl Jugendliche als auch Betriebe besser vorbereitet in den Austausch gehen und das Potenzial des Klimabingos noch intensiver nutzen.
Das Klimabingo auf Ihrem Event
Wer das Klimabingo auf seinem eigenen Event zur Berufsorientierung oder auf einer Jobmesse einsetzen möchte, kann sich die Original-Version oder die angepasste Variante der Stadt Gronau herunterladen und je nach Bedarf unter den Vorgaben CC-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0 für nicht-kommerzielle Zwecke bearbeiten und kostenlos nutzen. Letztere Version ist ein Beispiel zur Anpassung an Gegebenheiten vor Ort.
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