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Klimacamps der Innung SHK Berlin

© Innung SHK Berlin

Mit neuem Konzept junge Menschen für das Klimahandwerk begeistern

Die umweltfreundlichste Energie ist die, die gar nicht verbraucht wird. Deshalb bildet die Energieeffizienz eine zentrale Säule der Energiewende. Aber um nichts verbrauchen zu können, muss in Gebäudetechnik investiert werden. Und es braucht Menschen, die hier anpacken. Damit der Nachwuchs dieses wichtige Berufsfeld kennenlernt und mehr zukünftige Fachkräfte für eine duale Ausbildung zum/zur Anlagenmechaniker*in SHK gewonnen werden, hat die Innung SHK Berlin Klimacamps ins Leben gerufen. Mit diesem Angebot unseres Mitglieds können sich Jugendliche fünf Tage lang mit dem Bau verschiedenster Anlagen praktisch ausprobieren.

Gastbeitrag: Dr. Stephanie Irrgang, Referentin Öffentlichkeitsarbeit Innung SHK Berlin

Keine Klimawende ohne ausgebildete Fachkräfte. Dem SHK-Handwerk fällt dabei eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Energiewende zu, denn Fachhandwerker*innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) bauen moderne energiesparende und kostenentlastende Energie- und Gebäudetechnik ein und beraten Verbraucher*innen zu rationeller Energieverwendung und Klimatechnologien. Wie kaum ein Handwerk steht SHK für die Themen Steigerung der Energieeffizienz und Klimaschutz. Der Ausbildungsberuf hierfür ist Anlagenmechaniker*in SHK.

Die Zielgruppe erreichen

Welche Wege gibt es, Schülerinnen und Schüler oder Schulabsolvent*innen zu erreichen, sie zu begeistern und ihnen den klimahandwerklichen Beruf näher zu bringen? Derzeit investiert die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe zum Beispiel in die große Ausbildungskampagne „leuchtende Zukunft“. Plakate sind im Stadtbild zu sehen und in Social Media gehen die Motive viral.

Generell verfolgt die Innung SHK Berlin das Prinzip eines Maßnahmenbündels, des holistischen Ansatzes, viele Maßnahmen zu integrieren, das System der Berufsorientierung kontinuierlich aufzubauen, nachzujustieren und zu evaluieren, welche Maßnahmen besonders wirksam sind. Dabei bilden Berufsmessen und Vorträge an Schulen eine zentrale Säule der Ansprache. Social Media sind ebenso für die Innung zunehmend wichtige Verbreitungswege geworden, um Botschaften zu transportieren. Die Innung organisiert Werkstatttage und agiert im Verbund mit anderen Akteuren des Klimahandwerks. Sie beteiligt sich außerdem seit Jahren am Girls‘ Day, ist mit der Jugendberufsagentur vernetzt und coacht deren Berufsberater*innen.

Ausprobieren und verstehen im Klimacamp

Ein neuer Baustein der Innung ist seit 2022 das Klimacamp. Es wird von der Senatsverwaltung und von der GASAG AG gefördert und zeigt Schülerinnen und Schülern, was es heißt, Klimawende tatsächlich zu „machen“ und am Ende nachhaltig in den Händen zu halten. Fünf Tage lange verbringen die Jugendlichen gemeinsam mit Ausbilder*innen und Sozialpädagog*innen der Innung im Jugendgästehaus auf der Insel Schwanenwerder direkt an am Wannsee. Sie installieren in dieser Zeit verschiedene Anlagen und nehmen sie in Betrieb. Auch die Anlagen der letzten Klimacamps sind im Jugendgästehaus noch funktionstüchtig und werden von Gästen genutzt. Diesen Sommer bauten die Teilnehmer*innen ein Balkonkraftwerk und zwei Elektrokarts, die anschließend mit der 2022 produzierten E-Ladestation für Fahrräder gekoppelt werden.

Insgesamt bietet das Klimacamp Plätze für 30 Jugendliche an, die sich auf die Stationsarbeiten aufteilen. Das erlaubt zum einen eine individuellere Betreuung und zum anderen führt es auch dazu, dass wirklich jeder und jede am Arbeitsprozess umfänglich mitwirken und so die technischen und handwerklichen Zusammenhänge verstehen kann. Gleichzeitig kommen aber auch Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Basketball spielen und Grillabende mit Lagerfeuer nicht zu kurz. Das bietet einen atmosphärischen Rahmen für Gespräche über berufliche Perspektiven. Das Feedback aus den Schüler*innengruppen ist seit drei Jahren nicht nur ausgesprochen positiv, sondern hat bereits den einen oder die andere sehr konkret auf eine klimahandwerklich duale Ausbildung hin geprägt.

Auch die Berliner Politik hat die Wirkung eines solchen Klimacamps begeistert. Sowohl die Staatssekretärin der Berliner Bildungsverwaltung, Christina Henke, als auch der Staatssekretär der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Dr. Severin Fischer, besuchten das Camp und konnten sich von der Effektivität des Konzeptes und der besonderen und motivierenden Atmosphäre überzeugen.

Innung SHK Berlin

Die Innung SHK Berlin vertritt regional und überregional die Interessen der SHK-Berufe (Installateur*in und Heizungsbauer*in, Klempner*in, Ofen- und Luftheizungsbauer*in). Für rund 630 SHK-Betriebe mit mehr als 4.500 Erwerbstätigen und ca. 1.300 Auszubildenden ist die Innung Beratungs-, Informations- und Dienstleistungszentrum.

Die Innung fördert die Interessen der SHK-Handwerksbetriebe an der Schnittstelle zwischen Mitgliedsbetrieben, Politik, Wirtschaft und Verbänden. Sie betreibt das SHK-Kompetenzzentrum Berlin, führt die überbetriebliche Ausbildung durch und berät in allen Fragen rund um die Berufsausbildung. Der Innung obliegt außerdem vollständig die Abnahme der Gesellenprüfungen im Rahmen der dualen Ausbildung.