Mit vereinten Kräften

© Netzwerk Grüne Arbeitswelt

Ergebnisse unseres Workshops zum Clusteraufbau

Text: Stefanie Herzog

Eine Green Economy kann nur gemeinsam gelingen: Daher braucht es eine Vernetzung von Unternehmen, Verbänden, Fachinstitutionen, außerschulischen Bildungsträgern und Lehrkräften. Um gemeinsam darüber zu beraten, wie sich bundesweit regionale Netzwerke zum Thema „grüne Arbeitswelt“ aufbauen lassen, trafen sich am 18. Sepember 2018 in Berlin Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und Organisationen. Ziel war es außerdem, Ideen, Impulse und Strategien zusammenzutragen, die in einen Clusterleitfaden für unser Netzwerk einfließen werden.

Nach einer kurzen Projektvorstellung durch Iken Draeger vom Wissenschaftsladen Bonn, referierte Dr. Pia Spangenberger von der TU Berlin zum Thema „grüne Arbeitswelt“. Sie führte aus, dass für Jugendliche bei ihrer Berufswahl die Tätigkeiten von den Eltern, Freundinnen und Freunden eine große Rolle spielen. Um sich mit einer explizit grünen Berufsorientierung zu befassen, sei es jedoch notwendig, dass sich die zukünftigen Fachkräfte weitreichender informieren können.

Best Practice aus Oldenburg

Johanna Stein vom OLEC e.V. stellte den Aufbau und die Struktur des Oldenburger Energieclusters vor. OLEC e.V. blickt auf eine starke inhaltliche und regionale Entwicklung zurück und agiert inzwischen auch international. Erkenntnisse aus externen Projekten werden in das Cluster zurückgegeben. Das ist ein großer Mehrwert für das Netzwerk und für einzelne Mitglieder. Besonders wichtig für das Oldenburger Cluster war beim Aufbau des Netzwerks eine konkrete Zieldefinition sowie das Herausarbeiten eines Alleinstellungsmerkmals.

Dr. Katharina Reuter von UnternehmensGrün präsentierte anschließend Ergebnisse einer Online-Umfrage, die im Rahmen unseres Projekts im Frühjahr 2018 vom Verband durchgeführt wurde. Hierbei wurde deutlich, dass sowohl Unternehmen als auch Vereine und Verbände bisher keine oder nur wenig Erfahrungen mit grüner Berufsorientierung haben. Die am häufigsten genutzten Maßnahmen sind Praktika, Workshops und Vorträge. Das Netzwerk Grüne Arbeitswelt könne die Akteurinnen und Akteure laut der Umfrage am besten unterstützen durch: Hinweise auf Best Practices, Informationen über Newsletter und soziale Medien, Austausch bei Veranstaltungen sowie Kontaktaufbau zu Bildungsinstitutionen.

In gemeinsamen Diskussionen wurden die Do’s and Don’ts der Netzwerkarbeit besprochen, z.B. sollte ein Top-Down-Ansatz vermieden und die Zeitknappheit bei kleinen und mittelständischen Unternehmen beachtet werden. Wichtig sei es zudem, eine gemeinsame Entwicklung anzustreben, Strukturen zu entwickeln und Konzeptideen aufzuzeigen. Außerdem sollten konkrete und niedrigschwellige Angebote geschaffen werden, wie z.B. Netzwerkabende. In der Diskussionsrunde herrschte darüber hinaus Einigkeit darüber, Austauschmöglichkeiten in kleineren Runden anzubieten. Denn nur durch Vertrauen und zielgruppenspezifisches Denken entstehen neue Netzwerke. Besprochen wurde ebenso, wie der Kontakt in einem Cluster aufrechterhalten werden kann. Hierbei spielen Erfolge eine große Rolle. Für Unternehmen muss außerdem ein Mehrwert erkennbar sein, denn hier sind Kennzahlen von zentraler Bedeutung. So ist es zum Beispiel für Unternehmen wichtig zu erfahren, welche Steigerung bei der Zahl der Auszubildenden durch das aktive Mitwirken im Netzwerk möglich ist. Als langfristige Perspektive wurde während des Workshops eine Institutionalisierung der einzelnen Regionalcluster sowie des gesamten Netzwerks vorgeschlagen.

Fazit für unser Netzwerk

Eine Bestandsaufnahme zur Berufsorientierung im Bereich Nachhaltigkeit ist das A und O. Bestehende Netzwerke müssen erfasst und aufgezeigt werden. Das Ziel des Projekts, Schülerinnen und Schülern Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen, mit denen sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, muss deutlicher herausgearbeitet werden. Des Weiteren ist Basisarbeit wichtig, um eine grüne Berufsorientierung zu etablieren. Dabei wird vor allem zu klären sein: Wer betreut die ausgewählten Clusterregionen? Hier kommt es auf regionale Partnerinnen und Partner an, die sich mit uns für eine grüne Arbeitswelt engagieren.