Meldung aus dem Osten

Nachhaltigkeit als Schlüssel zur Fachkräftesicherung

© Adobe Stock/ninelutsk

Praxisreport aus Brandenburg zeigt Erfolgsfaktoren für KMU im Wandel

Das Zukunftszentrum Brandenburg hat im September den Praxisreport „Nachhaltigkeit zusammen gestalten“ veröffentlicht. Er zeigt, wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Nachhaltigkeit erfolgreich verankern können. Im Fokus stehen konkrete Erfahrungen aus der unternehmerischen Praxis, die deutlich machen: Ohne Beteiligung der Mitarbeitenden und eine klare Unternehmenskultur bleibt Nachhaltigkeit Theorie. Für die grüne Arbeitswelt und die Berufsorientierung liefert die Studie spannende Anknüpfungspunkte.

Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen längst mehr als ein Imagefaktor, sie wird zunehmend zum entscheidenden Kriterium für Wettbewerbsfähigkeit, Fachkräftesicherung und Innovationskraft. Doch wie gelingt es, Nachhaltigkeit im betrieblichen Alltag wirklich umzusetzen? Der neue Praxisreport des Zukunftszentrums Brandenburg liefert Antworten. Er fasst die Erfahrungen von 14 kleinen und mittleren Unternehmen aus dem Bundesland zusammen, die ihre Prozesse, Strukturen und Unternehmenskultur im Sinne der Nachhaltigkeit weiterentwickelt haben. Der Report macht deutlich, dass es eine klare Haltung und Beteiligung aller Mitarbeitenden auf allen Ebenen und ein Bewusstsein für den Nutzen nachhaltigen Handelns braucht. Dies betrifft alle Bereiche, vom Energiesparen bis hin zu klimafreundlicher Produktion und fairen Arbeitsbedingungen.

Mitgestaltung ermöglichen

Für die grüne Berufsorientierung sind die Ergebnisse besonders interessant. Denn die Erwartungen der jungen Generation an Arbeitgeber sind eng mit Nachhaltigkeit verknüpft: Sinnhaftigkeit und die Möglichkeit, aktiv mitzugestalten, sind zentrale Faktoren die über die Attraktivität von Unternehmen entscheiden. Um eine nachhaltige Unternehmenskultur zu entwickeln, bedarf es laut den Autor*innen der Studie vier wichtiger Erfolgsfaktoren: Mitgestaltung, Führung, Sensibilisierung und Digitalisierung. Für jeden der Faktoren benennt der Report, warum dieser wichtig ist, um Nachhaltigkeit im Unternehmen zu verankern, sowie konkrete Beispiele zur Umsetzung.

Zum Faktor Mitgestaltung schreibt das Autor*innen-Team beispielsweise, dass vor allem jüngere Mitarbeitende und Auszubildende intrinsisch motiviert sind, ihre Begeisterung und ihr Wissen über Nachhaltigkeit in das Unternehmen zu tragen. Diese Motivation kann gezielt gefördert werden und sollte in festen Strukturen und Formaten verankert werden, in denen sich alle Mitarbeitenden aktiv einbringen können und in denen eine offene Feedbackkultur gelebt wird. Indem Nachhaltigkeitsteams gegründet werden, Energiescouts ausgebildet werden, oder eine „Nachhaltigkeitskaffeepause“ als Austauschformat geschaffen wird, können sich Mitarbeitende von Beginn an beteiligen und Eigenverantwortung übernehmen. „Auch die großen Themen, wie Nachhaltigkeit, können in kleinen Schritten angegangen werden.“, betont eine der Interviewpartnerinnen der Studie.

Wer diese Aspekte glaubwürdig in der Unternehmenskultur verankert, kann Nachwuchsfachkräfte langfristig binden und begeistern. Damit kann die Studie eine Brücke zwischen der innerbetrieblichen Transformation und der beruflichen Orientierung junger Menschen in einer grünen Arbeitswelt bilden. Demnach ist Nachhaltigkeit nicht nur ein ökologisches Ziel, sondern auch ein Schlüssel zur Fachkräftesicherung.

Der Praxisreport „Nachhaltigkeit zusammen gestalten“

Das Zukunftszentrum Brandenburg wird im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF+) gefördert. Der Praxisreport „Nachhaltigkeit zusammen gestalten“ basiert auf Erfahrungen von 14 Unternehmen aus verschiedenen Branchen und benennt Erfolgsfaktoren für die Umsetzung von Nachhaltigkeit.

Zum Praxisreport Nachhaltigkeit zusammen gestalten

 

Interessierte können sich zu den Förderprogrammen des ESF+ in Brandenburg beraten lassen. Informationen zu den Förderrichtlinien und zur Förderfähigkeit von Projekten erhalten sie sowohl durch die Förderberatung Arbeit der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) als auch durch das Team Arbeit der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB).

Kontakt:
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg
Verwaltungsbehörde Europäischer Sozialfonds (ESF)
Heinrich-Mann-Allee 107 | 14473 Potsdam
Dienstsitz: Brunnenallee 2 | 14478 Potsdam

E-Mail: esf@mwaek.brandenburg.de
Tel.: +49 331 866 1942