Meldung aus dem Osten

Nachhaltigkeit entsteht im Dialog

Die Teilnehmenden im AXICA Kongress- und Tagungszentrum © Hanna Perfetti

Weiterbildungsreise durch Berlin

Was passiert, wenn Menschen mitten im Berufsleben einen neuen Weg einschlagen? Eine Studienfahrt der IBBgGmH mit Multiplikator*innen verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen aus Aserbaidschan nach Berlin zeigte: Nachhaltigkeit eröffnet Perspektiven für Quereinsteiger*innen und Weiterbildungswillige. Von innovativen Eventlocations bis zu sozialen Unternehmen – überall wurde deutlich, dass grünes Wirtschaften vielfältige Karrierewege ermöglicht und Umorientierung lohnenswert macht.

Gastbeitrag: Hanna Perfetti, IBB gGmbH

Berufliche Neuorientierung braucht Mut – und konkrete Beispiele, die zeigen, dass es sich lohnt. Eine Gruppe von Teilnehmenden der Qualifizierungsmaßnahme „Events for Future“ machte sich auf den Weg in die Hauptstadt, um zu erleben, wie Nachhaltigkeit in der Praxis funktioniert und welche beruflichen Möglichkeiten sich daraus ergeben.

Aus der Praxis lernen

Der Besuch bei der AXICA Eventlocation am Brandenburger Tor zeigte auf, dass nachhaltige Events keine Nische mehr sind, sondern ein wachsender Markt. Hier treffen Eventmanagement, Design und Umweltschutz aufeinander – und schaffen Arbeitsplätze für Quereinsteiger*innen genauso wie für Fachkräfte mit klassischer Ausbildung. Bei Atelier Gardens, einem 2,5 Hektar großen Campus am Tempelhofer Feld, hingegen erlebten die Besucher*innen einen kreativen Hub für grüne Ideen und Kooperationen. Die Domäne Dahlem verbindet als Landgut und Meseum in Berlin ökologische Landwirtschaft mit Bildungsarbeit und zeigte den Gästen aus Aserbaidschan, wie traditionelle Berufsfelder durch Nachhaltigkeit neue Facetten gewinnen. Auch die Unterkunft der Teilnehmenden, das Hotel Morgenland in Lichterfelde-West steht für diese Transformation: Soziale Inklusion und Umweltschutz sind hier nicht nur Werte, sondern Grundlage eines erfolgreichen Unternehmens – mit vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten.

Die Teilnehmenden der Studienfahrt selbst sind zudem ein Beispiel für lebenslanges Lernen: Sie haben sich durch Weiterbildung neue Kompetenzen im nachhaltigen Eventmanagement angeeignet. Diese Erfahrung nehmen sie mit in ihre Arbeit – als lebendiger Beweis dafür, dass berufliche Neuorientierung in jedem Alter möglich ist.

Ein Austausch mit dem Bundesverband Nachhaltiges Wirtschaften rundete das Programm ab: Die Projekte des BNW zeigen, wie Bildung Menschen befähigt, verantwortungsvoll zu wirtschaften – und dabei neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Fazit: Wer wagt, gewinnt

Die Studienfahrt machte eines klar: Nachhaltige Unternehmen brauchen Menschen, die bereit sind zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Wer den Schritt wagt, sich weiterzubilden oder umzuorientieren, findet in grünen Berufsfeldern vielfältige Möglichkeiten. Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein Zusammenspiel von Kompetenzen, Menschen und Ideen. Genau so entsteht Veränderung – Schritt für Schritt, gemeinsam.

Events for Future

Die Teilnehmenden der Studienfahrt vertreten verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen und haben von Februar bis November 2025 die Qualifizierungsmaßnahme „Events for Future“ zum nachhaltigen Veranstaltungsmanagement abgeschlossen. Seit Februar 2025 setzten sie sich intensiv mit nachhaltiger Entwicklung auseinander, um dieses Wissen praktisch bei eigenen Veranstaltungen anzuwenden.

Das Programm kombiniert digitale Selbstlernphasen mit interaktiven Online- und Präsenzformaten. Ziel ist es, Akteurinnen und Akteure in Aserbaidschan für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement zu qualifizieren und eigene Nachhaltigkeitspolitiken zu entwickeln. Die IBB gGmbH gestaltete Kurs und Studienfahrt inhaltlich und begleitete sie methodisch. Beide Formate fanden im Rahmen des Projekts ‚Stärkung der Bürgerbeteiligung in Aserbaidschan‘ (SPA) statt, das von BMZ und EU kofinanziert und durch GIZ umgesetzt wird.