Meldung aus dem Norden
Tarifbindung für die Transformation
Ohne gute Arbeit keine grüne Arbeitswelt
Niedersachsen hat sich vorgenommen bis 2040 klimaneutral zu werden. Die damit verbundenen Transformationsprozesse im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energien und Mobilitätskonzepte beeinflussen die Arbeitswelt stark. Trotz des Stellenabbaus in einigen Bereichen wie beispielsweise der fossilen Industrie, verzeichnet eine aktuelle Studie der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften jedoch positive Beschäftigungseffekte im Rahmen der Energiewende.
Der Niedersächsische Sozialminister Dr. Andreas Philippi betonte in seiner Rede am 4. Mai 2023, dass Fachkräfte nur mit guten Arbeitsbedingungen gewonnen und gebunden werden können. Auch der DGB hebt hervor, dass es bei den bevorstehenden Transformationsprozessen besonders wichtig sei die soziale Dimension in den Fokus zu stellen und den Stellenabbau, der in fossilen Bereichen stattfinden wird, sozialverträglich zu gestalten. Dazu gehöre auch die Zukunftsbranchen der grünen Berufsfelder mit guten Beschäftigungsverhältnissen auszustatten.
Aktuell sind nur 40 Prozent der Betriebe, die ihren Gesamtumsatz im Windsegment generieren, tarifgebunden (siehe Grafik). In anderen für die Transformation wichtigen Segmenten wie im Bereich Service und Wartung sowie im gesamten Handwerk sind die Zahlen noch niedriger. Der DGB appelliert, dass die Tarifbindung sich nicht nur zugunsten der Arbeitnehmenden auswirkt, sondern auch ein wichtiger Hebel ist, um eine große Anzahl an benötigten Fachkräften gewinnen zu können.