Nachhaltige Mobilität, Tourismus, Land- und Stadtentwicklung

Vom Planen und Steuern der Verkehrsströme

Die Gründung von Städten war eine kaum zu unterschätzende Revolution in der Menschheitsgeschichte. Mit ihr erfolgte der Übergang von kleineren örtlichen Stammeskulturen hin zu kulturellen Zentren, an denen viele Menschen gleichzeitig teilhaben konnten. Doch diese Entwicklung hatte auch Schattenseiten, denn das Wachstum der Städte erfolgte über Jahrtausende völlig ungeregelt und um jeden Preis. Das gilt nicht nur für die Städte selbst, sondern vor allem auch für die damit einhergehenden Verkehrsströme. Hier zählten lange Zeit nur kurzfristige Erfolge und maximalen Beförderungszahlen. Heute sind die Folgen einer solchen Stadt- und Verkehrsplanung so offensichtlich, dass man sie kaum übersehen kann. Waren früher die Autobahnen nur in der Urlaubszeit verstopft, ist heute Stau in den Ballungszentren der Normalzustand. Waren Innenstädte irgendwann einmal für den Menschen gedacht, dominieren heute Lieferfahrzeuge und der motorisierte Individualverkehr. Und galten private und berufliche Reisen vor wenigen Jahrzehnten noch als Luxus, ist es heute meist preiswerter mit einem Flugzeug von A nach B zu kommen als mit alternativen Verkehrsmitteln.

Nun lässt sich diese Entwicklung nicht einfach umkehren. Aber viele Städte bemühen sich bereits um einen besseren Ausgleich zwischen wirtschaftlicher und ökologischer Notwendigkeit. Hier sind kluge und nachhaltig denkende Fachkräfte gefragt, denn einfache Lösungen gibt es nicht. Nachhaltige Mobilität braucht technische Fachkräfte, die sich um Alternativen zum Verbrennungsmotor oder um Antriebssysteme ganz ohne Motoren kümmern. Mittlerweile gibt es hierfür sogar in der klassischen Kfz-Mechatronik eine eigene Ausbildungsrichtung für Elektromotoren. Für die Verkehrsplanung sind zudem planende und ausführende Fachkräfte wichtig, denen mehr einfällt als die nächste Straßenverbreiterung für die Blechlawinen – ob als Straßenbauerin oder als Verkehrsplaner. Und eine nachhaltige Land- und Stadtentwicklung braucht Planungsexpertinnen und -experten, die sich mit der Frage nach einem gesunden Mix aller Mobilitätsarten beschäftigen – sei es im kommunalen Planungsamt als Stadtplaner, in einer übergeordneten Behörde als Raumplanerin oder in der Tourismusindustrie als Expertin für nachhaltige Reisekonzepte. Neben den jeweils spezifischen Kompetenzen eint die nachhaltigen Mobilitätsfachleute vor allem eins – die Gewissheit, dass ein „Weiter so!“ im Verkehrsbereich keine Option mehr ist.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Eisenbahner*in im Betriebsdienst
  • Elektroniker*in für Betriebstechnik
  • Fahrradmonteur*in
  • Kaufmann oder Kauffrau Tourismus und Freizeit
  • Kaufmann oder Kauffrau Verkehrsservice
  • Kfz-Mechatroniker*in System- und Hochvolttechnik
  • Mechatroniker*in
  • Reiseverkehrskaufmann oder Reiseverkehrskauffrau
  • Tiefbaufacharbeiter*in
  • Gleisbauer*in
  • Zweiradmechatroniker*in

Studium

  • Elektromobilität
  • Fahrzeugelektronik
  • Geografie
  • Stadt-, Raum-, Regional und Verkehrsplanung
  • Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung
  • Landschaftsökologie
  • Verkehrsbetriebswirtschaft
  • Verkehrsingenieurwesen
  • Vermessungstechnik, Geoinformatik
  • Wirtschaftsgeografie
  • Tourismus- und Hotelmanagement

Weiterbildung

  • Techniker*in Elektromobilität
  • Techniker*in Verkehrstechnik
  • Fachwirt*in Bahnbetrieb
  • Fachwirt*in Personenverkehr und Mobilität
  • Fachwirt*in Güterverkehr
  • Fachwirt*in Tourismus
  • Zweirad-(Service)Techniker*in

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