Warum wir eine grüne Berufsorientierung brauchen

Mädchen aus Vogelperspektive sitzt vor Wiese
© unsplash/Pawel Tadejko

Herausforderungen, Ansätze und Gelingensbedingungen

Für viele junge Menschen hat Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz an Bedeutung gewonnen. Sie möchten im Beruf etwas sinnvolles tun, stehen nun aber vor der Herausforderung, einen Beruf und einen passenden Arbeitgeber zu identifizieren, der diesen Kriterien entspricht. Um sich im Dschungel der sogenannten „grünen“ Jobs orientieren zu können, benötigen sie jedoch Unterstützung durch passende Angebote. Welche Rolle eine grüne Berufsorientierung dabei spielt, erklärt Dr. Pia Spangenberger von der Technischen Universität Berlin in einem Gastbeitrag für das Netzwerk Grüne Arbeitswelt.

Gastbeitrag von Dr. Pia Spangenberger


Forstwirtschaft: Der digitale Wald

Berufsbilder verändern sich

Neue Technologien optimieren Prozesse in der Forstwirtschaft. Ein Trend, der sowohl von gestandenen Fachkräften als auch Berufseinsteiger/innen Neugierde fordert, sie bei der Arbeit aber auch profitieren lässt. Welche Rolle die Digitalisierung für den Wald mit Blick auf den Klimawandel spielt und was das für die Anforderungen an Nachwuchskräfte bedeutet, erläutert Dr. Peter Mayer, Leiter des österreichischen Bundesforschungszentrums für Wald, im Interview mit dem WILA Arbeitsmarkt des Wissenschaftsladen Bonn e.V.

www.wila-arbeitsmarkt.de


Grün ist mehr als eine Farbe

Frau im Grünen mit Reagenzglas
© Artem/Fotolia

Von Definitionen, Begriffen und Tendenzen

Wenn in der Alltagssprache ganz locker von „grünen Berufen“, „green jobs“ oder „Umweltjobs“ gesprochen wird, dann ist zumindest auf den ersten Blick gar nicht so klar, wovon eigentlich die Rede ist. Und wovon auch nicht. An dieser terminologischen Unklarheit beißen sich die Expert/innen schon seit geraumer Zeit die Zähne aus, denn es gibt kein allgemein verbreitetes Begriffsverständnis oder gar eine wissenschaftlich einheitliche Definition. Aber auch ein Netzwerk Grüne Arbeitswelt muss nachvollziehbar erklären, welche Beschäftigungen denn hier gemeint sind. Dann kann man sich immer noch über einzelne Zuordnungen streiten – aber wenigstens nicht mehr über Begriffe und Systematiken. Das Netzwerk Grüne Arbeitswelt hat 16 Berufsfelder entwickelt. Krischan Ostenrath zeigt in einem Blogbeitrag, wie sich grüne Jobs identifizieren und zuordnen lassen.

Zum Blogbeitrag


Auf Erkundungstour im Erdreich

Mit Geowissenschaften in die Tiefe gehen

In diesem Film wird das Berufsbild des/der Geowissenschaftler/in im Kontext von Erneuerbarer Energie vorgestellt. Junge Mitarbeiter/innen im Team von GeoThermal Engineering werden einen Tag lang während ihrer Arbeit begleitet. Wie gewinnt man einen Überblick darüber, welche Gebiete sich für die Nutzung von Erdwärme eignen? Geoinformationssysteme helfen bei der Datenaufzeichnung. Theorie und Praxis wechseln ab, so ist auch der Besuch der Bohrstelle Bestandteil des Arbeitsalltags. Studiengänge wie Geologie oder Geowissenschaften führen in dieses spannende Berufsfeld. Der Film ist im Rahmen Projektes „Energiewende schaffen“ des Wissenschaftsladen Bonn entstanden. 5:45 min

www.energiewende-schaffen.de

 


Gemeinwohl-Ökonomie kurz erklärt

Müssen wir immer neuer, besser, größer, mehr?

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist der Aufbruch zu einer ethischen Marktwirtschaft, deren Ziel nicht die Vermehrung von Geldkapital, sondern das gute Leben für alle ist. Sie setzt menschliche Werte wie Menschenwürde, Menschenrechte und die ökologische Verantwortung in der Wirtschaft um. Ein Film von Johanna Mittl, Hanna Rommel und Julia Jäger, entstanden im Rahmen eines Seminars der Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit in Zusammenarbeit mit der GWÖ Karlsruhe. 5:00 min.

www.ecogood-karlsruhe.org/


Nachhaltigkeitsmanagement

Studium

Immer mehr Unternehmen – nicht nur im Bereich Umwelt- und Klimaschutz- verstärken ihren Einsatz für die Nachhaltigkeit. Das kann in ganz verschiedener Intensität und Form geschehen: Dem einen Unternehmen geht es eher um soziale Aspekte, andere Unternehmen setzen eher auf die ökologische Karte. Jedenfalls ist rund um das Thema das Arbeitsfeld Nachhaltigkeitsmanagement entstanden, in dem heute mehr Fachkräfte arbeiten denn je. Ein großer Teil dieser Nachhaltigkeitsexpert/innen hat Nachhaltigkeitsmanagement oder eine benachbarte Disziplin studiert. Es braucht schon breit aufgestellte Köpfe, die den Überblick zwischen den vielen Facetten der Nachhaltigkeit behalten und die Bemühungen des Unternehmens auch gut kommunizieren können. Eine sehr gute Einführung in die Studienlandschaft Nachhaltigkeit bietet die Nachhaltigkeitsplattform RESET.org. Auch die Greensurance Stiftung zeigt die unterschiedlichen Einsatzfelder und stellt ausgewählte Studienstandorte der Nachhaltigkeit vor.

reset.org

www.greensurance-stiftung.de


Public-Relations-Management

Weiterbildung

Größere Unternehmen oder Vereine setzen in aller Regel Fachkräfte dafür ein, um die eigene Marke und das Image in die Öffentlichkeit zu verbreiten. Im Unterschied zur Werbung geht es dabei nicht primär um den Verkauf eines Produkts, sondern um die Außenwirkung des Arbeitgebers insgesamt. Beschäftigt hiermit sind Public-Relations-Manager/innen, die sich – entweder auf der Basis eines Studiums oder auch einer Berufsausbildung – mit gezielten Weiterbildungen für den Job fit gemacht haben. Anschließend arbeiten diese Fachkräfte beispielsweise für ein Unternehmen der Umweltwirtschaft, eine Naturschutzorganisation oder eine PR-Agentur. BERUFENET, die Informationsplattform der Bundesagentur für Arbeit für Ausbildungs- und Berufsinformationen, hat einen Steckbrief zum Berufsbild eines/r PR-Managers/in verfügbar. Die kommerziell betriebene Webseite „Social Media Manager“ hat ebenfalls ein Kurzprofil des PR-Managers veröffentlicht und listet ausgewählte Weiterbildungseinrichtungen auf.

berufenet.arbeitsagentur.de

www.social-media-manager.com


Film- und Videoeditor/in

Ausbildung

Geschichten rund um den Klima- und Umweltschutz werden heute immer weniger gelesen, sondern als Film erzählt. Dafür braucht es nicht nur Redakteure/innen, die für die Inhalte verantwortlich sind, oder Kameraleute, die die Filmaufnahmen faktisch machen. Dazwischen arbeiten Film- und Videoeditor/innen, die beide Seiten zusammenführen. Das setzt sowohl dramaturgische Kenntnisse als auch technisches Know-how voraus, das sich die Film- und Videoeditor/innen im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung aneignen. Üblicherweise wird diese Ausbildung beim Fernsehen gemacht, es gibt aber auch entsprechende Film- und Video-Firmen, die Ausbildungsplätze anbieten. BERUFENET, die Informationsplattform der Bundesagentur für Arbeit für Ausbildungs- und Berufsinformationen, hat auch für diesen Beruf einen kurzen Steckbrief erstellt. Informationen zum Arbeitsalltag lassen sich hier ebenso finden wie persönliche Anforderungen und weiterführende Hinweise.

berufenet.arbeitsagentur.de


Steuerberatung für den Umweltschutz

Weiterbildung

Auch Unternehmen und Vereine im Umwelt- und Klimaschutz müssen Steuern bezahlen. Damit hier einerseits alles korrekt und sauber läuft, andererseits aber niemand mehr Steuern als nötig bezahlt, kümmern sich professionelle Steuerberater/innen um alles, was mit der Steuer- und Abgabenpflicht zu tun hat. Und hierunter gibt es auch Steuerberatungen, die sich auf den grünen Sektor spezialisiert haben. Denn manche Unternehmen im Klima- und Umweltschutz nutzen Subventionen und Förderungen, die steuerlich besonders zu behandeln sind. Und gerade der grüne Sektor hat eine Vielzahl von gemeinnützigen Vereinen, für die ebenfalls steuerliche Sonderregeln gelten. Um all das kümmern sich Steuerberater/innen – oder ganz korrekt: Steuerfachwirte/innen. Neben dem Zugang über ein Fachstudium gibt es auch den Weg einer Weiterbildung für Fachkräfte mit grundständiger Berufsausbildung. Die privat betriebene Homepage Beruf-Steuerberater.de hat eine Vielzahl von Informationen rund um das Berufsfeld Steuerberatung zusammengestellt. Neben Hinweisen zu Ausbildung, Studium und Weiterbildung gibt es hier auch eine Liste von einschlägigen Weiterbildungsanbietern.

www.beruf-steuerberater.de


Versicherungen brauchen grünes Fachwissen

Studium

In Versicherungsunternehmen arbeiten viele grüne Fachkräfte. Mit ihrer Expertise beurteilen sie Risiken und Schäden – zum Beispiel im Umweltbereich. Um Sturmschäden zu schätzen oder einen Landwirt zu versichern, ist Fachwissen unabdingbar. Für grüne Fachkräfte bieten Versicherungen deswegen vielfältige Tätigkeitsfelder. Welche Studienfächer besonders gefragt sind, erläutert Dr. Katharina Höhn, Hauptgeschäftsführerin des Berufsbildungswerks der deutschen Versicherungswirtschaft im Interview mit dem WILA-Arbeitsmarkt des Wissenschaftsladen Bonn e.V.

www.wila-arbeitsmarkt.de