KlimaGENUSS

vier Auszubildende beim Kochen
© Landratsamt Rems-Murr-Kreis

who-projekte

Nachhaltige Entwicklung in der beruflichen Bildung im Bereich Lebensmittelverarbeitung

Der hohe Verbrauch von Energie und Rohstoffen hat einen direkten Einfluss auf das Klima. Für eine zukunftsfähige Lebensmittelverarbeitung sind deswegen zwei Veränderungen notwendig: Ein bewusster und sparsamer Umgang mit Energie während des Kochens und ein veränderter Blick auf Lebensmittel und deren Auswahl. Das Projekt „Nachhaltige Entwicklung in der beruflichen Bildung: Bereich Lebensmittelverarbeitung“ setzt genau an diesem Punkt. In drei Modulen beschäftigen sich Auszubildende aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe mit Nachhaltigkeitsfragen in der Gastronomie: Im ersten Modul geht es um die Klimaverträglichkeit von Lebensmitteln. Inhaltliche Schwerpunkte sind hier Saisonalität, Regionalität, Bio-Lebensmittel sowie der CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln. Im zweiten Modul lernen die Auszubildenden während des Kochens Energiespartipps für die Nutzung elektrischer Küchengeräte kennen. Im dritten Modul entwickeln sie dann klimafreundliche Rezepte, die zusammen mit Energiespartipps in eine App – die KlimaGENUSS-App – einfließen.

Initiatorin des Projekts ist die Geschäftsstelle Klimaschutz des Landratsamts Rems-Murr-Kreis. An der Durchführung (2019-2020) beteiligt sind die Gewerbliche Maria-Merian-Schule Waiblingen, das Landwirtschaftsamt des Rems-Murr-Kreises, Referent*innen für Globales Lernen und Energieberater*innen sowie ein App-Entwickler. Das Projekt wird aus Mitteln der Glücksspirale des Umweltministeriums Baden-Württemberg gefördert.

 

Durchschnittlich 11 Tonnen CO2 verursacht jede*r Deutsche pro Jahr. Etwa 15 Prozent entfallen dabei auf die Ernährung. Auszubildende im Bereich der Lebensmittelverarbeitung haben in ihrem Berufsalltag einen direkten Einfluss auf die Reduktion dieser Emissionen und können zudem als Multiplikator*innen in ihren Ausbildungsbetrieben wirken.

 

Berufliche Bildung

Wie nachhaltiges Kochen funktioniert und wie dabei auch noch leckere Gerichte entstehen, zeigt die im Projekt entwickelte App KlimaGENUSS. Besonders junge Auszubildende aus dem Bereich der Lebensmittelverarbeitung können daraus vieles für ihren Berufsalltag übernehmen. Zu jedem Rezept gibt es einen Energiespartipp für den Umgang mit elektrischen Küchengeräten, durch den nicht nur CO2, sondern auch bares Geld eingespart wird. Die App enthält einen Saisonkalender, Infos zur Direktvermarktung und weitere Tipps zur klimafreundlichen Ernährung. Über die App können außerdem eigene klimafreundliche Rezepte eingereicht werden. Für Menschen mit interkulturellem Hintergrund wurde die App auf Türkisch, Englisch und Persisch übersetzt.

Kontakt

Landratsamt Rems-Murr-Kreis

Felicia Wurster
Stuttgarter Str. 110
71332 Waiblingen
07151 501-2155


Greencraft

Zwei Männer von hinten mit Maurerwerkzeug vor Mauer mit Schriftzug Greencraft
© Greencraft

who-projekte

Grünes Handwerk Thüringen

Das Projekt „Greencraft“ der Handelskammer Südthüringen ist neben seiner Ausrichtung auf Ziele der Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Regionalförderung stark auf Grundsätze nachhaltiger Entwicklung und Aspekte des Umwelt- und Ressourcenschutzes fokussiert. Im Rahmen des Projekts werden handwerksbezogene Seminare zu Nachhaltigkeitsthemen und zum gewerkeübergreifenden Bauen konzipiert und durchgeführt. Ziel der Veranstaltungen ist es, den Beschäftigten im Handwerk ein Bewusstsein für nachhaltige Lebens- und Arbeitsweisen und einen verantwortungsbewussten Umgang mit natürlichen Lebensgrundlagen im Sinne zukünftiger Generationen zu vermitteln. Dadurch sollen Handwerker*innen in die Lage versetzt werden, ihre Rolle als führende Akteur*innen für alle Bereiche nachhaltiger Entwicklung in der Region verstärkt wahrzunehmen.

Das Projekt wird im Rahmen des ESF-Bundesprogrammes „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung befördern“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und den Europäischen Sozialfond gefördert.

 

Uns liegt die Zukunft unseres Landes und der hier lebenden Menschen am Herzen. Handwerk meistert die Verbindung aus innovativer Moderne und traditioneller Bauweise und leistet so viele Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung. Mit dem Projekt steigen wir ein in eine aktive nachhaltige Entwicklung der Region.

 

Berufsorientierung und Weiterbildung

Das Greencraft-Team entwickelt im Rahmen des Projekts drei mobile Lehrbaustellen – eine zum Thema Nachhaltigkeit und zwei weitere zu gewerkeübergreifenden Kompetenzen in den Bereichen Bau, SHK und Elektroinstallationen. Insgesamt werden 18 Kurse angeboten, zum Beispiel „Didaktik für Ausbilder“, „Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Handwerk“ und „Nachhaltiges Betriebsmanagement –Einführungskurs mit Qualifizierung zum Nachhaltigkeitsmanager“. Zusätzlich werden drei informative Kurzfilme und eine App entwickelt. Die App thematisiert, welche Gewerke an Bau und Sanierung beteiligt sind, wie die Schnittstellen aussehen, welche Fehler dabei häufig passieren und wie man diese verhindern kann.

Kontakt

Handwerkskammer Südthüringen, Bildungscampus BTZ Rohr-Kloster

Dr. Jens Triebel
Kloster 1
98530 Rohr
036844 47-376


BahnTechnologie Campus BTC Havelland

Gebäude des Bahntechnologie Campus von oben
© BTC

who-projekte

Nachhaltige BahnBerufe erkunden

Der Bahnsektor trägt ganz wesentlich zu einer klimafreundlichen und zukunftssicheren Mobilität bei. Das System funktioniert aber nur, wenn auch in Zukunft genügend Fachleute da sind, die sich in den Details auskennen und einen guten Überblick darüber haben, wie Infrastruktur, Fahrzeuge und Bahnbetrieb zusammenwirken. Diese Fachkenntnis ist nötig, damit der sichere und umweltfreundliche Verkehrsträger Bahn für die Zukunft fit gemacht werden kann. Aus diesem Grund wurden in einem vorgeschalteten Entwicklungsprojekt die geeigneten branchenrelevanten Ansätze zur Fachkräftesicherung insbesondere im wachsenden Bahnsektor identifiziert und für eine Umsetzung am Standort des BTC Havelland in Elstal ausgearbeitet. Die Erkenntnisse fließen in das hier beschriebene zweijährige Modellprojekt ein, das im Juli 2020 gestartet ist. Projektziel ist die Schaffung eines integrierten Bahntechnologie-Campus (Forschung und Entwicklung, Logistik, Mobilität, Energie) durch die Reaktivierung bestehender Infrastruktur und denkmalgeschützter Bauwerke sowie die Nutzung regenerativer Energien wie Sonne, Biogas, Wind und Geothermie. Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE) aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg.

 

Der Bahntechnologie Campus bietet ein einzigartiges Praxis- und Erprobungsfeld. In Kombination mit der Ansiedlung von Firmen aus allen Bereichen der Branche und der vor Ort bereits aktiven Hochschulen und Forschungseinrichtungen entstehen Synergien und Kooperationspotentiale, von der die gesamte Bahnbranche profitieren wird.

 

Berufsorientierung

Was passiert im Projekt? Verteilt über den gesamten Standort werden über 20 explizite Lernstationen ausgewiesen, die zur ersten Orientierung im Bahnsystem wie auch zur fachlichen Vertiefung in den relevanten Themenfeldern eine optimale Anschauung bieten. Direkt am Bahnhof Elstal wird ein modernes Bildungszentrum gebaut mit Räumlichkeiten für Fachtagungen, Seminare und Workshops, die alle Anforderungen an moderne Lernkonzepte und -technologien erfüllen.

Viele interessante Einblicke in die nachhaltigen Berufe der Bahnbranche bieten außerdem die InfoTage und Railshows am BTC Havelland. Vor Ort vertretene Firmen präsentieren an den InfoTagen ihre Tätigkeitsbereiche und welche Fachkräfte sie suchen. Dazu gibt es geführte Rundgänge und viele weitere Möglichkeiten, das System Bahn näher kennenzulernen. Wer zum Beispiel einmal selbst erleben möchte, welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten mit dem Job der Lokführerin bzw. des Lokführers oder Fahrdienstleisters verbunden sind, kann auf einer Simulationsanlage die jeweilige Rolle übernehmen. Zudem gibt es die Möglichkeit, vor Ort an einer individuellen Weiterbildungsberatung zu den nachhaltigen beruflichen Wegen in der Bahnbranche teilzunehmen.

Kontakt

BTC BahnTechnologie Campus Havelland GmbH

Manuel Jakob
Bahnhofstr. 2
14641 Wustermark
03234 3002312


Zukunftstalent

geschwungenes Z auf grüner Raute mit Schriftzug Zukunftstalent
© CorEdu gUG

who-projekte

Die Zukunft in einer Woche

Das Projekt der gemeinnützigen CorEdu gUG gibt den Teilnehmer*innen in einwöchigen Workshops – den Zukunftswochen – Raum, sich auszuprobieren, ihre Interessen zu reflektieren und zukunftsfähige berufliche und persönliche Perspektiven zu definieren. Hierfür kooperiert CorEdu mit Unternehmen, Bildungsanbietern, Nichtregierungsorganisationen, Kammern und Verbänden, um die Zukunftsfähigkeit von Berufsbildern in der Berufsorientierung im Blick zu halten. Die Workshops behandeln jeweils ein bestimmtes Thema, wie z.B. Medien und Nachhaltigkeit oder kreative Handwerksberufe. Sämtliche Kosten für die Anreise, Unterbringung, Verpflegung und Transport übernimmt der Träger. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie den europäischen Sozialfonds (Laufzeit 2019-2022).

 

Zukunftstalente sind Menschen und Gruppen, die besonders wichtig für diesen Weg in die Zukunft sind und dabei berücksichtigen, dass es nach dem Morgen auch ein Übermorgen gibt.

 

Berufsorientierung

Während der Workshops nähern sich die Teilnehmer*innen den Fragen der Zukunft verschiedener Berufsfelder an. Dabei soll es so konkret wie möglich werden. So werden etwa Fahrradgeneratoren oder eine Solardusche gebaut, eine Werbestrategie erarbeitet oder ein nachhaltiges Büro konzipiert. Zudem werden Unternehmen in der Region besucht, die einen Einblick in ihre Arbeitsweise geben. Daneben werden Themen wie Teamarbeit und Projektmanagement behandelt und es werden Produkte präsentiert, die zuvor gemeinsam erarbeitet wurden.

Kontakt

Zukunftstalent

Dr. Eszter Csepe-Bannert
Ruststr. 1
04229 Leipzig
0159 061 29 654


Glo:Be

Gruppe von Menschen aus verschiedenen Nationen in einem Seminar
© Trafo e.V.

who-projekte

Globalisierung, Beruf und Nachhaltigkeit

Das Projekt Glo:Be des Referent*innennetzwerks des Trafo e.V. widmet sich dem Schwerpunkt BBNE (Berufsbildung für Nachhaltige Entwicklung). Im Rahmen von Projekttagen, die sich an Ausbildungsgänge aus verschiedenen Fachbereichen sowie Berufsschullehrer*innen in den ländlichen Regionen der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen richten, wird das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich beleuchtet. Wählbar sind die Schwerpunkte Flucht/Migration und Nachhaltigkeit. Je nach Schwerpunkt wird mit verschiedenen Methoden gearbeitet, wie zum Beispiel Fishbanks oder dem Weltverteilungsspiel. Speziell für Erzieherinnen und Erzieher wurde eine eigene Methode zur Betrachtung von Flucht- und Migrationsgeschichten entwickelt. Um den Berufsfeldbezug stärker herstellen zu können kommen z.B. die Super-Bücher zum Einsatz. Gefördert wird das Projekt u.a. mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Stiftung Nord-Süd-Brücken und der Landesdirektion Sachsen (Laufzeit 2019 bis 2021).

 

Viele Lehrpläne in der beruflichen Bildung widmen sich dem Thema Nachhaltigkeit nur indirekt oder verstehen es lediglich auf Ökologie begrenzt. Das Projekt Glo:Be widmet sich der ganzheitlichen Annäherung an dieses Thema.

 

Berufliche Bildung

Die Projekttage fokussieren Gründe und Hintergründe von Nachhaltigkeitsthemen und bringen diese mit berufsalltäglichen Phänomenen der Diversität, Komplexität, Globalisierung, Migration, Ressourcen und Abfall/Recycling in Zusammenhang. Sie sind in der Regel acht Unterrichtseinheiten lang und werden von zwei Referent*innen mit Migrationserfahrung durchgeführt. Die Erfahrungen und Kenntnisse der Teilnehmenden und der Austausch zwischen diesen sind zentrale Elemente der Workshops.

Kontakt

Rene Michalsky
c/o Kümritz
Kochstr. 57, 04275 Leipzig


MARLA – Masters of Malfunction

MARLA-Projektteam mit Plakat, auf dem ein Windrad und ein Mann mit einer VR-Brille zu sehen ist.
© MARLA-Projekt

who-projekte

Spielerische Lernanwendung für die Ausbildung im Bereich Windenergietechnik

In den Bergen, der flachen Landschaft oder auf See – Windkraftanlagen sorgen für die unerschöpfliche Gewinnung sauberer, erneuerbarer Energie. Muss eine Windenergieanlage jedoch gewartet oder repariert werden, ist das meist mit hohen Kosten sowie vielfältigen witterungsbedingten, mechanischen und elektrischen Gefahren verbunden. Ein solches Arbeitsumfeld gestaltet besonders die Ausbildung von zukünftigen Fachkräften schwierig.

Dr. Pia Spangenberger (Fachgebiet Fachdidaktik Bautechnik und Landschaftsgestaltung, TU Berlin) geht daher mit dem Forschungsvorhaben „MARLA – Masters of Malfunction“ der Frage nach, welchen methodisch-didaktischen Mehrwert spielerische AR/VR-Lernanwendungen in der Ausbildung im Bereich Windenergietechnik im Vergleich zu herkömmlichen Methoden haben. Unterstützt wird sie dabei vom Fachgebiet Mensch-Maschine-Systeme der TU Berlin, dem Game Studio „the Good Evil GmbH“ in Köln sowie den Handwerkskammern in Koblenz und Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim als Verbundpartner/innen. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (Laufzeit 2019 bis 2022).

Ziel der Lernanwendung ist das Trainieren der Fehlerdiagnosekompetenz. In einem ersten Lernszenario werden die Auszubildenden die Fehlerdiagnosekompetenz in virtueller Realität an Windkraftanlagen testen können, ohne dabei sich oder eine echte Anlage zu gefährden. Die Umsetzung des Lernszenarios erfolgt mit der Oculus Quest.

 

AR/VR-Anwendungen bieten Potenziale für die Berufsbildung, die wir im Einsatz für den Windenergiesektor aufzeigen wollen. Denn Windkraftanlagen sind nicht nur komplexe Systeme, die elektrische- und metalltechnische Kompetenz erfordern, sondern sie sind auch eng mit sozialen und ökologischen Wirkungen verbunden. Dafür braucht es qualifizierte Fachkräfte.

 

Berufsorientierung und -bildung

Die Umsetzbarkeit von AR/VR Lernanwendungen in die Unterrichts- und Unterweisungspraxis nimmt im Forschungsvorhaben einen hohen Stellenwert ein. Es gilt die Fragen zu klären, welchen Anforderungen eine virtuelle oder augmentierte Lernanwendung zur Fehlerdiagnose genügen muss, damit sie im Unterricht eingesetzt wird. Im Rahmen des Projekts wird daher didaktisches Begleitmaterial zum Einsatz der MR-Anwendungen konzipiert, das zum einen die Motivation der Auszubildenden erhöht, und zum anderen die Möglichkeit bietet die Fehlerdiagnosekompetenz praxisrelevant zu trainieren.

Kontakt

Technische Universität Berlin, Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre

Dr. Pia Spangenberger
Marchstr. 23
10587 Berlin
030 314 73272


Ziel 13

Teilnehmende einer Fortbildung arbeiten mit Baumaterialien
© NZNB, Michael Burchert

who-projekte

Bauen als Klimaschutz

Das Projekt „Ziel 13 – Bauen als Klimaschutz“ hat das Ziel, Reflexion und forschendes Lernen zum Klimaschutz durch nachhaltiges Bauen zu fördern und zu zeigen, was eine andere Baupraxis bewegen kann. Entwickelt wird ein teilnehmer/innenorientiertes, zukunftsorientiertes und begeisterndes Fortbildungsangebot zum Klimaschutz für Auszubildende und Beschäftigte im Baugewerbe. Bereits seit 2016 finden am Norddeutsche Zentrum für Nachhaltiges Bauen (NZNB) Weiterbildungen und Kurse für nachhaltiges Bauen und Sanieren statt. Sie bieten einen abwechselnden Mix aus Theorie und Praxis. Dabei haben die Teilnehmenden viel Raum zur praktischen Erprobung verschiedener Bautechniken, etwa dem Strohballenbau, verschiedenster Bauweisen mit Lehm und anderer Bau- und Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen.

Als vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und den Europäischen Sozialfonds gefördertes Projekt sind die Fortbildungen für alle Teilnehmenden aus Handwerk und Bau kostenlos. Zudem sind die Weiterbildner/innen vom NZNB landesweit zu Gast in Bildungseinrichtungen und Beruflichen Schulen, um das Thema Ökologisches Bauen nachhaltig im Berufs- und Ausbildungssystem zu bewerben. Verbundpartner sind neben dem NZNB die Bildungswerkstatt für nachhaltige Entwicklung (BiWeNa) e.V. in Verden und das M2C Institut für angewandte Medienforschung an der Hochschule Bremen.

 

Wer die Baubranche nachhaltig verändern möchte, muss beim Nachwuchs ansetzen. Klimaschutz geht nicht ohne den Bausektor.

 

Berufliche Bildung und Weiterbildung

Die im Projekt angebotenen zwei- bis dreitägige Kurse und Weiterbildungen finden am NZNB in Verden oder an beruflichen Schulen und sonstigen Weiterbildungsstätten statt. Themen sind u.a. „Bauwende“ und „Lehmbau – von der Wand zur DIN-Norm“. Alle Lernmodule integrieren Querschnittsthemen, wie die Reflexion des eigenen Bezugs zum nachhaltigen Handeln, das Haus als System oder die gewerkeübergreifende Zusammenarbeit. In den Kursen werden freie OER Lehr-Lern-Materialien unter CC BY 4.0 – Lizenz erstellt und verwendet, darunter Bildungsmaterialien wie das Kartenspiel „Leg-den-Weg“, das die Graue Energie von Gebäuden aufdeckt, Präsentationen zu den Weiterbildungen und Grafiken. Diese können auf der Projektwebseite heruntergeladen werden. Weitere Einblicke in die praktische Arbeit finden sich auf den Social Media Kanälen des Projekts.

Kontakt

Norddeutsches Zentrum für Nachhaltiges Bauen

Dorothee Mix
Artilleriestr. 6a
27283 Verden
04231 9516378


CoBiKe 4.0

Mädchen schaut durch ein Mikroskop
© KITZ.do

who-projekte

Coole Berufe im Klimawandel erforschen

In den Workcamps, die im Projekt „CoBike 4.0“ angeboten werden, geben Unternehmen, Ausbilder/innen und Auszubildende einen Einblick in ihren Berufsalltag, um den jugendlichen Teilnehmer/innen Berufsbilder einer nachhaltigen und klimaschonenden Wirtschaftsweise zu zeigen. Die mehrtägigen Camps sind als Angebote informellen und außerschulischen Lernens konzipiert und richten sich an Jugendliche und Auszubildende zwischen 14 und 25 Jahren. Den Teilnehmenden wird die Möglichkeit geboten, niedrigschwellig über einen begrenzten Zeitraum hinweg eine breite Palette möglicher beruflicher Richtungen auszuprobieren. Die praxis- und lebensweltnahen, an den Interessen der Zielgruppe orientierten Angebote stellen das Sich-Ausprobieren in verschiedenen Berufsbildern explizit in den Vordergrund, wecken den „Spaß am Planen und Entwickeln“ und zeigen durch ihre thematisch breite Anlage auf, wie vielfältig und attraktiv zukunftsorientierte Jobs sind. Durch umweltfreundliche Experimente und Arbeiten in Labor und Werkstatt zum Thema nachhaltige Entwicklung werden die Teilnehmenden mit aktivierenden und gestalterischen Methoden motiviert, sich übergreifend mit nachhaltigen Berufsbildern zu beschäftigen.

Zu den Workcamps, die durchgeführt werden, zählen u.a. „Nachhaltiger Hausbau“, „Zukunft gestalten – SmartHOME 4.0“, „Wir haben nur eine Erde“, „Energie der Zukunft“ und „Get up – Start up – gründe Dein eigenes Start up”. Unterstützt wird das Projekt durch die WILO-Foundation.

 

Unternehmen bemängeln vor allem, dass es für technische Berufe und für das Handwerk zu wenig Interesse und wenn vorhanden, dann ein zu geringes technisches Grundlagenwissen von Jugendlichen gibt. Da ist ein Projekt, dass mehr Jugendliche für eine „grüne“ technische Ausrichtung begeistern soll besonders wichtig.

 

Berufsorientierung

Während der Workcamps klären die Jugendlichen, für welche Berufe sie sich bisher interessieren und wie sie dort ein „Greening“ umsetzen würden. Danach erhalten sie einen Überblick über neue nachhaltige Berufsbilder, um ihr Blickfeld für weitere mögliche Berufe zu erweitern. Unternehmensbesuche runden das Angebot ab. Eine Zusammenarbeit mit den Auszubildenden und/oder Ausbilder/innen bereichert die praktischen Workcamps. Auszubildende können beispielsweise an den Workcamps teilnehmen und den Schüler/innen aus ihrer eigenen Praxis berichten oder sie durch ihren Betrieb führen. Dabei lernen die Jugendlichen u.a. folgende Berufe kennen: Fachinformatiker/in, Stuckateur/in, Anlagenmechaniker/in, Gärtner/in, Elektroniker/in, Dachdecker/in Fachkraft für Wasserwirtschaft, Installateur/in, Klimaschutzmanager/in, Laborant/in, Programmier/in, Mechatroniker/in usw.

Kontakt

CoBiKe 4.0

Max Hörbelt
Rheinlanddamm 201
44139 Dortmund
0231 47646936


Grenzenlos

Workshop in einer Schule zum Thema Klimawandel
©WUS/BS Butzbach, Köthe 2017

who-projekte

Globales Lernen in der beruflichen Bildung

Das Projekt des World University Service (WUS) e.V. „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ verfolgt das Ziel, den curricularen Ansatz des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umzusetzen. Die Kompetenzen der Schüler/innen – Verstehen, Bewerten, Handeln – sollen durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen systematisch gestärkt werden, so dass sie sich ihrer Verantwortung für Welt und Gesellschaft bewusst werden. Durch den persönlichen Austausch mit Studierenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika wird der Unterricht zur interkulturellen Lernerfahrung. Hinzu kommt das Fachwissen der ausländischen Studierenden, das sie passgenau mit Unterrichtskonzepten in den jeweiligen Lernfeldern einsetzen. Der Aufwand ist für Lehrkräfte zeitlich und organisatorisch gering. Eine Mail oder ein Anruf mit Hinweis zum gewünschten Thema (grenzenlos@wusgermany.de, 0611 9446051) reicht aus, um eine Lehrkooperation zu starten. Im Nachgang wird ein Feedback durch die Lehrkräfte erbeten.

Am Projekt beteiligen sich rund 100 ausländische Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika, die an Hochschulen in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland studieren. Grenzenlos wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) sowie der beteiligten Länder Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

 

Auszubildende lernen fürs Berufsleben. Es gilt, sie für Nachhaltigkeit und den achtsamen Umgang mit Ressourcen zu begeistern, damit sie die eigene Rolle und Verantwortung im Berufsleben schon frühzeitig reflektieren. Es geht um die Zukunftsfähigkeit unserer Welt.

 

Berufliche Bildung

Im Rahmen des Projekts werden Lehrkooperationen zu Nachhaltigkeitsthemen angeboten. Die Lehrkooperationen dauern mindestens 90 Minuten und können als reguläre Einsätze im Unterricht, als Projekttag oder als Projektwoche umgesetzt werden. Auch online können Seminare zu bestimmten Themen angefragt werden. Für die Schulentwicklung bietet Grenzenlos weitere interessante Möglichkeiten: Berufliche Schulen, die sich bei „Grenzenlos“ aktiv beteiligen und Nachhaltigkeit ganzheitlich in ihren Schulalltag integrieren, können das Schulsiegel zur „Grenzenlos-Schule“ erlangen. Alle Projektangebote sind für berufliche Schulen kostenlos.

Kontakt

Grenzenlos

Dr. Julia Boger, Alexandra Samokhvalova
Goebenstr. 35
65195 Wiesbaden
0611 9446051


GESA

Foto der Villa Mutzenbecher
© Andreas Zopff

who-projekte

Gewerke übergreifende Qualifizierung im Rahmen energetischer Gebäudesanierung

Im Projekt GESA werden die aktuellen Sanierungsarbeiten an der Villa Mutzenbecher in Hamburg begleitet. Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer erhalten die Chance, denkmalgerechte Sanierungsarbeiten als Teil einer nachhaltigen Entwicklung zu hinterfragen und auch praktisch auszuführen. Mit den Workshops für Auszubildende, Schüler/innen und Studierende werden insbesondere Gestaltungskompetenzen der Teilnehmenden gefördert. Sie erkennen unter anderem Werte des Denkmals, entwickeln denkmal- und fachgerechte Sanierungsvorschläge und bewerten deren nachhaltige Reichweite, um sich mit ihren praktischen Beiträgen an einer nachhaltigen Entwicklung zu beteiligen. In Absprache mit allen Gewerken, die an der Sanierung beteiligt sind, erleben sie Schnittmengen und Übergänge Gewerke übergreifender Arbeiten und qualifizieren sich für eine Gewerke übergreifende Zusammenarbeit, die eine energetische Gebäudesanierung ermöglicht. Im Anschluss an die Sanierungsarbeiten soll die Villa Mutzenbecher als Ort für vielfältige Bildungs-und Kulturveranstaltungen genutzt werden.

Projektpartner sind das Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (IBW) der Universität Hamburg und der Verein „WERTE erleben – Villa Mutzenbecher“. An der Umsetzung beteiligt sind Schüler/innen aus Stadtteilschulen, Auszubildende des Baugewerbes und Studierende des Berufsschullehramts im Raum Hamburg.

 

Die zukünftigen Arbeiterinnen und Arbeiter im Baugewerbe können bereits heute Konventionen hinterfragen und unter anderem für Klimaschutzziele durchbrechen. Gewerke übergreifendes Fachwissen und Gewerke übergreifende Kommunikation tragen zu einem Bewusstsein bei, Sanierung als Teil eines energetischen und nachhaltigen Gesamtkonzepts zu verstehen.

 

Berufliche Bildung

Im Projekt werden praxisorientierte Lernmodule zur Gewerke übergreifenden Zusammenarbeit in der energetischen Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes entwickelt, erprobt und implementiert. Der Sanierungsprozess wird kontinuierlich und ausführlich dokumentiert und ausgewertet. Die Dokumentation bildet die Grundlage, um die Lernmodule entsprechend der Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auszustatten, die für ein Gewerke übergreifendes Arbeiten erforderlich sind.

Außerdem wird eine Lern-und Bildungswerkstatt in der Villa Mutzenbecher eingerichtet, die den Sanierungsprozess weiterhin sichtbar und erlebbar machen soll. Dazu werden die Auswertungen der Dokumentationen über den Sanierungsprozess didaktisch-methodisch aufbereitet und in ein Qualifizierungskonzept für die Gewerke übergreifende energetische Gebäudesanierung auf unterschiedlichen Niveaustufen eingearbeitet. Wenn möglich, soll die Villa selbst als Lernträger eingerichtet werden, in dem z.B. Wandschnitte herausnehmbar sind, aber funktional bleiben.

Kontakt

Universität Hamburg, Berufliche Bildung und Lebenslanges Lernen

Prof. Dr. Werner Kuhlmeier, Dr. Andreas Zopff, Sören Schütt-Sayed und Ingo Höfert
Sedanstr. 19
20146 Hamburg
040 42 83 83 713