Studium, Ausbildung und Weiterbildung
Entwicklungshelfer/in
Ausbildung Für das Berufsbild der Entwicklungshilfe gibt es kein klares Profil, denn die Probleme der Welt sind vielfältig und abhängig von den Bedingungen vor Ort. Wo es an der einen Stelle an Know-how in handwerklichen oder technischen Fragen fehlt, braucht es an einem Ort eher Unterstützung in Planungs- und Verwaltungsabläufen. Dementsprechend gibt es auch nicht die eine Berufsausbildung, die für die Entwicklungszusammenarbeit qualifiziert- mal wird ein Handwerker gesucht, mal eine Technikerin. Voraussetzung sind aber fast immer ein paar Jahre Berufserfahrung, die man mitbringen muss. Arbeitgeber sind in der Regel die großen Entsendeorganisation GIZ, AGEH oder EED. Eine Übersicht zu den Entsendeorganisationen führt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Bei den hier verlinkten Organisationen lohnt sich ein regelmäßiger Blick auf die aktuellen Jobs. Eine kurze Einführung in die formalen und nicht formalen Voraussetzungen eines/einer Entwicklungshelfers/in bietet die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). www.bmz.de www.giz.de
Berufspädagogik
Studium Das Ausbildungssystem in anderen Ländern hat meist ganz andere Strukturen als das deutsche, insbesondere das duale System – also die Gleichzeitigkeit von praktischer Ausbildung im Betrieb und theoretischer Unterweisung in der Berufsschule – ist nicht überall etabliert. Viel häufiger werden Berufe in (Berufs-)Schulen gelernt und von Lehrer/innen vermittelt. In der grünen Entwicklungszusammenarbeit spielen deshalb auch die Berufspädagoginnen und –pädagogen eine wichtige Rolle, also diejenigen, die an einer deutschen Hochschule einen entsprechend spezialisierten Studiengang beispielsweise in der Elektrotechnik oder Mechatronik studiert haben. Seit einigen Jahren gibt es auch für Fachkräfte mit Berufsabschluss und Ausbildungsbefähigung eine gleichwertige Aufstiegsfortbildung, vorher war die Berufspädagogik an ein Studium gebunden. KURSNET, das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung der Bundesagentur für Arbeit, listet unter dem Schlagwort „Berufspädagogik“ eine ganze Reihe von Studienmöglichkeiten, führt aber auch die Zugänge über Weiterbildung auf. Hier finden sich – sortiert nach Fachdisziplinen – eine Vielzahl von Spezialisierungen mit Bezug zur grünen Arbeitswelt. kursnet-finden.arbeitsagentur.de
Ausbilder/innen
Weiterbildung Im Gegensatz zu den Anfängen der Entwicklungszusammenarbeit steht heute das Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ über den meisten Einsätzen. Eine Schlüsselrolle hat dabei das deutsche Ausbildungswesen, auch und gerade wegen der Wichtigkeit von Themen aus Umwelt- und Klimaschutz. Deutsche Ausbilder/innen, natürlich auch aus dem Spektrum der grünen Arbeitswelt, sind häufig gefragte Fachkräfte, die in andere Länder entsendet werden, um ihr Wissen und ihre Erfahrung den heimischen Fachkräften vor Ort zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung dafür ist die Ausbildereignungsprüfung, die wiederum meist an entsprechende Berufspraxis und die Meister- -bzw. Technikerweiterbildung geknüpft ist. BERUFENET, die Informationsplattform der Bundesagentur für Arbeit für Ausbildungs- und Berufsinformationen, hat einen Steckbrief zum Weiterbildungsberuf des/r Ausbilders/, der auch und gerade in der Grünen Entwicklungszusammenarbeit stark nachgefragt ist. Grundlage für diese Weiterbildung ist eine bundeseinheitliche Regelung, die aber natürlich je nach Beruf inhaltlich variiert. berufenet.arbeitsagentur.de
Baumpflege
Weiterbildung Natürlich wachsen Bäume auch ohne menschliche Hilfe. Aber nicht selten müssen kranke oder beschädigte Bäume behandelt werden. Das ist der Job von Baumpflegerinnen und Baumpflegern, die in „richtiger“ Berufssprache eigentlich „Fachagrarwirte für Baumpflege und Baumsanierung“ sind. Grundlage ist eine bundesweit einheitlich geregelte Weiterbildung, die aber natürlich an verschiedenen Orten absolviert werden kann. Üblicherweise arbeiten Baumpfleger/innen in kommunalen Grünämtern oder auch bei Unternehmen im Garten- und Landschaftsbau. Das Baumpflegeportal, eine privat betriebene Webseite, führt in das Berufsbild ein. Sehr hilfreich auch ein dort verankerter Link zu entsprechenden Weiterbildungsanbietern. www.baumpflegeportal.de
Berufsbildung in der Landwirtschaft
Ausbildung, Studium, Weiterbildung Die Landwirtschaft in Deutschland und in anderen hochindustrialisierten Ländern steckt tief in einem Strukturwandel. Betriebe werden immer größer, Flächenkonkurrenzen nehmen zu, und die Spezialisierung auf einzelne Produktionsschritte wird immer stärker. Auch wenn die meisten landwirtschaftlich Beschäftigten immer noch Allrounder sind und sein müssen – formal sind die beruflichen und akademischen Zugänge zur Landwirtschaft sehr unterschiedlich. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, eine Einrichtung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung informiert in einer umfangreichen Online-Broschüre über die vielen beruflichen Wege, die in die Landwirtschaft führen. ble-medienservice.de
Abfallwirtschaft studieren
Studium Wenn man sich vor Augen führt, wie unterschiedlich Abfall und Altlasten wiederverwertet oder entsorgt werden müssen, dann ist klar, dass die Akademiker/innen in diesem Bereich zwangsläufig interdisziplinär arbeiten müssen. Dementsprechend sind die Studiengänge im Bereich Abfallwirtschaft auch ausgerichtet. Die Studieninhalte reichen von Untersuchungsmethoden über ökonomische und ökologische Abfallbilanzen bis hin zu technischen Fragen des Anlagenbaus. Der Wertstoffblog, eine privat betriebene Homepage, hat in einem Blogbeitrag auf dem Jahr 2016 viele Studienmöglichkeiten zusammengestellt und ausführlich beschrieben. Auch die Informationsseiten der Hochschulrektorenkonferenz bieten einen Überblick über die Studienstandorte in Deutschland. wertstoffblog.de www.hochschulkompass.de
Arbeiten mit Pferden
Ausbildung Viele Menschen haben ein Herz für Pferde. Aber nur wenige entscheiden sich dazu, sich auch beruflich mit diesen Tieren zu beschäftigen. Vielleicht auch weil der tägliche Umgang mit Pferden durchaus etwas anderes ist als die gelegentliche Pflege und der Ausritt durch Wald und Wiesen. Eine wichtige berufliche Grundlage für die Arbeit mit Pferden ist eine meist dreijährige Ausbildung zum/zur Pferdewirt/in. Ganz klassisch handelt es sich hierbei um eine duale Ausbildung, also eine Ausbildung sowohl im pferdehaltenden Betrieb als auch in der Berufsschule. Je nach Neigung können in der Ausbildung fünf Fachrichtungen gewählt werden. Der Bildungsserver Agrar – das Internetportal der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zu Ausbildungs- und Bildungsfragen – beschreibt Inhalte und Ablauf der Ausbildung. Auf seinen Internetseiten finden sich weiterführende Links z.B. zu Berufsfilmen. www.bildungsserveragrar.de
Ausbildungsplätze in der Energie- und Wasserwirtschaft
Ausbildung Das Webportal „Berufswelten Energie und Wasser“ informiert über Ausbildungsplätze und duale Studiengänge in der Energie- und Wasserwirtschaft. Eine Deutschlandkarte hilft bei Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz in Wohnortnähe. Betrieben wird das Portal von der Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH. www.berufswelten-energie-wasser.de
Abfallberatung
Weiterbildung Natürlich ist es unvermeidlich, dass unser Müll fachgerecht entsorgt und möglichst wiederverwertet wird. Noch besser aber ist es, wenn er gar nicht erst entsteht oder zumindest reduziert wird. Darum kümmern sich Abfallberaterinnen und Abfallberater, die privaten und industriellen Kunden professionelle Tipps rund um die Müllverwertung und –entsorgung geben. Am liebsten natürlich zur Müllvermeidung. Voraussetzung dafür ist zunächst einmal eine grundständige Ausbildung oder ein Studium, die dann mit viel Erfahrung und theoretischem Wissen ergänzt werden. Es handelt sich bei dem Weiterbildungsberuf des/r Abfallberaters/in also nicht um eine einheitliche Weiterbildung, sondern um den gezielten Erwerb von Zusatzkenntnissen beispielsweise zu Gefahrstoffen, gesetzlichen Vorschriften oder Umgang mit Kunden. BERUFENET, die Informationsplattform der Bundesagentur für Arbeit für Ausbildungs- und Berufsinformationen, hat einige Informationen zum Berufsbild und zu Tätigkeitsinhalten zusammengefasst. berufenet.arbeitsagentur.de
Kurse Energieberatung im Test
Weiterbildung Für Fachkräfte aus Architektur und Ingenieurwesen, aber auch Technikerinnen und Handwerker, ist die Weiterbildung zum Gebäudeenergieberater/in eine attraktive Möglichkeit der beruflichen Weiterentwicklung. Angeboten werden diese Weiterbildungen vor allem von lokalen Handwerkskammern, gelegentlich aber auch freien Bildungseinrichtungen. Ziel dabei ist es, nach mehrwöchigen oder gar mehrmonatigen Kursen die Fähigkeit nachzuweisen, staatlich geförderte Energieberatungen für Gebäude aller Art anzubieten. Im Jahr 2002 hat sich die Stiftung Warentest einige der Bildungsangebote kritisch angeschaut und ein ernüchterndes Fazit gezogen. Es gab zumindest zum damaligen Zeitpunkt eine Tendenz, viel zu viele Inhalte in die Weiterbildung als Energieberater/in reinzupacken und damit die Kursteilnehmer/innen massiv zu überfordern. Auch wenn der Test nun schon ein paar Jahre zurückliegt und die Bildungsanbieter aus dieser Kritik hoffentlich gelernt haben, lohnt sich immer noch ein Blick darauf – allein schon die Checkliste und Tipps der Tester machen den online und auch als pdf verfügbaren Überblick sehr hilfreich. www.test.de