Ökologische Landwirtschaft

Berufsfeld

Von Öko-Bäuerinnen und Bio-Bäckern

Allein aus der Vielzahl der Berufe, die sich mit der landwirtschaftlichen Produktion und der Verarbeitung zu Lebensmitteln beschäftigen, lässt sich ablesen, dass hier eine Agrarindustrie entstanden ist, die mit dem romantischen Ideal von Bauern, Müllerinnen und Bäckern nicht mehr viel zu tun hat. Jeder Schritt vom Rohstoff über die Verarbeitung bis hin zum Endprodukt unterliegt einem sehr starken Kostendruck – jedenfalls solange wir als Verbraucherinnen und Verbraucher nicht bereit sind, für unsere Nahrungsmittel mehr zu bezahlen als im örtlichen Discounter. Das hat zur Folge, dass in der industriellen Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie fast nur noch in hochtechnisierten Großbetrieben wirtschaftlich gearbeitet werden kann. Doch es gibt dazu eine Gegenbewegung, die davon lebt, dass immer mehr Menschen für ökologisch produzierte Nahrungsmittel auch gerne einen angemessenen Preis zahlen. Denn natürlich ist es etwas teurer, wenn Nutztiere artgerecht gehalten werden. Und natürlich kostet das handgebackene Brot eines gelernten Bäckers oder einer Bäckerin etwas mehr als die Massenware aus den Hochöfen der Großbetriebe.

Fachkräfte einer ökologischen Landwirtschaft – seien sie nun Obstbauern oder Tierwirtinnen – und nachhaltige Nahrungsmittelproduzent*innen – seien sie Brauerinnen oder Köche – legen eben nicht nur wirtschaftliche Maßstäbe an ihren Beruf an. Sie berücksichtigen auch ökologische Aspekte wie artgerechte Haltung, schonende Ackerbaumethoden oder den weitgehenden Verzicht auf Antibiotika oder Überdüngung der Ackerfläche. Dafür braucht es nicht unbedingt neue Ausbildungsberufe oder neue Studiengänge. In vielen Berufen sind ökologische Wirtschaftsweisen schließlich schon Teil der Ausbildung oder des Studiums. Im Gegensatz zur industriellen Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion zeichnet die Fachkräfte einer Öko-Landwirtschaft aus, dass sie neue Geschäftsideen entwickeln, mit denen ihre Rohstoffe und Waren verkauft werden können. Neben dem Wissen über ökologische Anbaumethoden, artgerechte Tierhaltung und nachhaltige Produktionsweise brauchen grüne Köpfe im Agrarbereich also immer auch ein gutes kaufmännisches Gespür.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Bäcker*in
  • Brauer*in und Mälzer*in
  • Fachkraft Agrarservice
  • Fachkraft Lebensmitteltechnik
  • Fachverkäufer*in Lebensmittelhandwerk
  • Koch oder Köchin
  • Konditor*in
  • Land- und Baumaschinentechniker*in
  • Landwirt*in
  • Landwirtschaftlich-technische*r Assistent*in
  • Lebensmitteltechnische*r Assistent*in
  • Milchtechnolog*in
  • Milchwirtschaftliche*r Laborant*in
  • Tierwirt*in
  • Pferdewirt*in
  • Pflanzentechnolog*in
  • Weintechnolog*in
  • Winzer*in

Studium

  • Agrarbiologie
  • Agraringenieurwesen
  • Agrarwissenschaften
  • Agrarwirtschaft
  • Brauerei-, Getränketechnologie
  • Ernährungswissenschaft, Ökotrophologie
  • Lebensmittelchemie, -technologie
  • Tiermedizin
  • Weinbau, Oenologie

Weiterbildung

  • Fachagrarwirt*in
  • Techniker*in Agrartechnik
  • Techniker*in Lebensmitteltechnik
  • Techniker*in Milchwirtschaft, Molkereiwesen
  • Techniker*in Mühlenbau
  • Techniker*in Weinbau und Kellerwirtschaft

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Berufsfelder

Collage der Berufsfelder
Berufsfeld

Berufsfelder

Sich beruflich für den Umwelt- und Klimaschutz stark machen? Na klar! Aber mit welchem Job? Wie vielseitig die grüne Arbeitswelt ist, welche Berufsmöglichkeiten sie bietet und welche Wege dorthin führen, zeigen diese 16 Berufsfelder. Ob Ressourcenschonende Wasserwirtschaft, Green IT oder Nachhaltigkeitskommunikation – hier erfahrt ihr, in welchen Bereichen ihr euch für Umwelt und Klima einsetzen könnt und lernt passende Ausbildungen, Studiengänge und Weiterbildungen kennen. Außerdem haben wir euch für jedes Berufsfeld in den Kategorien Informationen zu Berufen und Erfahrungen und Eindrücke Artikel, Videos und Podcasts zusammengestellt, die euch verschiedene Branchen und Berufe vorstellen und zeigen, wie andere in ihren Job gekommen sind und wie ihr Arbeitsalltag aussieht.


Nachhaltige Forstwirtschaft und Holzverarbeitung

Berufsfeld

Balance zwischen Nutzung und Pflege

Nicht ohne Grund nimmt die Forstwirtschaft für sich in Anspruch, den Begriff „Nachhaltigkeit“ erfunden zu haben. Das Arbeiten mit Bäumen ist generationenübergreifend, denn ein Baum braucht sehr lange vom Pflanzen bis zur Erntereife. Und wer den Wald nicht nachhaltig bewirtschaftet, hat langfristig keinen mehr. Das wussten kluge Menschen schon immer, nämlich seit sie zum ersten Mal den nachwachsenden Rohstoff für ihre Zwecke genutzt haben – sei es zum Bauen oder Heizen. Das ändert jedoch nichts daran, dass zu allen Zeiten und leider bis heute unverantwortlich mit Bäumen und Holz umgegangen wird. Die Beispiele dafür reichen von der systematischen Abholzung von Wäldern über den Import wertvollster und seltenster Edelhölzer bis hin zu forstlichen Monokulturen und übermäßiger Nutzung der heimischen Wälder. Doch schon immer gab es auch Berufsvertreter*innen rund um Bäume, Wälder und Holz, die sehr vorsichtig mit „ihrem“ Rohstoff umgegangen sind. So lassen sich Bäume zum Beispiel manchmal mit Rückepferden besser ernten als mit industriellen Harvestern. Zudem brauchen Wälder Totholz- und Erholungszonen, in denen jede forstwirtschaftliche Nutzung untersagt ist. Und dass die Behandlung des Baustoffs Holz mit ökologischen Mitteln besser für Material, Verbraucher*innen und die Umwelt ist als mit der Chemiekeule, wissen Schreinerinnen und Tischler auch schon seit langer Zeit.

Ob Maschinenfreaks oder künstlerische Handarbeiter*innen – im Wald und bei der Verarbeitung des Rohstoffs Holz ist für alle Platz. Es braucht Anpackerinnen und Anpacker, die dem Wald mit Maschinen und Kettensägen zu Leibe rücken. Ebenso sind Expertinnen und Experten für die Pflege gefragt, die ein Auge auf die empfindliche Waldökologie haben und Raubbau verhindern. Außerdem sind die verarbeitenden Berufe wichtig, die den Rohstoff Holz aufbereiten – sei es als Möbel oder Baumaterial, sei es für die Wärmegewinnung. Nachhaltigkeit ist seit Jahrhunderten das Leitbild der Forst- und Holzwirtschaft und heute wichtiger denn je.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Drechsler*in
  • Forstwirt*in
  • Holzbearbeitungsmechaniker*in
  • Holzbildhauer*in
  • Holzmechaniker*in
  • Holz- und Bautenschützer*in
  • Tischler*in
  • Land- und Baumaschinenmechatroniker*in
  • Zimmerer*in

Studium

  • Forstwissenschaft, -wirtschaft
  • Holztechnik
  • Holzwirtschaft

Weiterbildung

  • Fachagrarwirt*in für Baumpflege und Baumsanierung
  • Forstmaschinenführer*in
  • Natur- und Landschaftspfleger*in
  • Techniker*in Forsttechnik
  • Techniker*in Holztechnik

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Green IT

Berufsfeld

Nerds für den Umweltschutz

Die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien des 21. Jahrhunderts sind in doppelter Hinsicht eine Herausforderung für den Schutz des Klimas und der Umwelt. Zum einen verbrauchen die immer mehr werdenden Computer und Netze kaum vorstellbare Mengen an Energie und Ressourcen, haben also einen gewaltigen „Impact“ für unsere Umwelt. Zum anderen tragen sie aber auch zu neuen digitalen Lösungen für Privatkunden, Industrie und Handel bei – im Zeitalter der Digitalisierung sind wir allesamt ohne funktionierende IT-Technik nicht überlebensfähig. Für die Umwelt und das Klima ist die Green IT also Problem und Lösung zugleich. Es geht um klimaverträgliche und smarte EDV-Lösungen gleichermaßen.

Im Gegensatz zum traditionellen Handwerk sind die Ausbildungs- und Studienberufe im IT-Bereich alle recht jung. Trotzdem haben sie sich mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung von Lebenswelt und Arbeitsalltag rasant verändert, denn sie müssen möglichst immer mit den neuesten Techniken Schritt halten. Wo vor einigen Jahren noch ein Beruf für die Telefontechnik ausreichte, braucht es heute Spezialist/innen für Netzwerktechnik, Geräte oder Software. Genügte früher ein Telefonnetz, gibt es nun eine Vielzahl unterschiedlicher Datennetze, die von Fachkräften geplant, installiert und gewartet werden müssen. Und wo man einst mit den Händen Maschinen bedient hat, übernimmt eine Software heute in vielen Fällen diese Aufgabe – entsprechende Computerprogramme wiederum müssen ebenfalls von Expert*innen programmiert und installiert werden. Dabei war und ist das Bild eines etwas verschrobenen Nerds zwar lustig, aber schlicht falsch. Green IT braucht natürlich Tüftler*innen, die sich gerne für ein paar Stunden hinter dem Bildschirm vergraben. Ebenso müssen die Computerspezialist*innen aber auch im Team arbeiten und mit Kunden kommunizieren können. Und speziell für die Green IT sollten sie natürlich auch ein Bewusstsein dafür mitbringen, dass nicht jede technische Möglichkeit auch automatisch die klügste Idee für die Umwelt und das Klima ist.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Assistent*in Informatik
  • Elektroniker*in Geräte und Systeme
  • Elektrotechnische*r Assistent*in
  • Elektroniker*in Informations- und Systemtechnik
  • Elektroniker*in Informations- und Telekommunikationstechnik
  • Fachinformatiker*in
  • Kaufmann oder Kauffrau E-Commerce
  • Informatikkaufmann oder Informatikkauffrau
  • IT-Systemkaufmann oder IT-Systemkauffrau
  • Mathematisch-technische*r Softwareentwickler*in
  • Systemelektroniker*in
  • Technische*r Assistent*in Elektronik und Datentechnik
  • Technische*r Systemplaner*in

Studium

  • Bioinformatik
  • Computational Engineering
  • Computerlinguistik
  • Data Science
  • Elektrotechnik
  • Informatik, Technische Informatik
  • Informations-, Kommunikationstechnik
  • Geoinformatik
  • IT-Management, -Sicherheit
  • Umweltinformatik
  • Softwaretechnik
  • Bionik
  • Künstliche Intelligenz

Weiterbildung

  • Techniker*in Betriebsinformatik
  • Techniker*in Elektrotechnik
  • Techniker*in Netzwerktechnologie
  • Softwareentwickler*in
  • SPS-Fachkraft

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Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Berufsfeld

Energieeinsparung und Energiewende als Beruf

Die Nutzung von Wärme und Wind zur Energiegewinnung ist älter als jedes Kraftwerk. Heute allerdings beschäftigen sich Menschen nicht mehr allein mit Lagerfeuern oder einfachen Windmühlen. Sie haben zwei Dinge gelernt: Mit Maschinen lassen sich regenerative, also immer wieder neu entstehende, Energien viel besser nutzen. Und man kann jede Menge Strom und Wärme sparen, wenn man die Energie clever und effizient einsetzt.

Es gibt Berufe, die sich schon immer mit Energiefragen beschäftigt haben, beispielsweise Elektriker*innen oder Anlagenmechaniker*innen. Hier haben sich die Berufsfelder rund um Stromversorgung, Heizung oder Energieproduktion aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme stark verändert. Darüber hinaus sind im Rahmen der Energiewende – also beim Versuch, möglichst viel Energie gar nicht erst zu verbrauchen und den Rest möglichst nicht aus Kohle, Erdöl oder Nukleartechnik zu gewinnen – viele Berufe neu entstanden. Heute werden nicht nur im Handwerk, in der Industrie oder der Energiewirtschaft Fachkräfte gesucht, sondern auch Energieberater*innen oder Landwirt*innen, die sich auf erneuerbare Energien spezialisiert haben. Ob man lieber anpackt, plant oder kommuniziert, für alle ist etwas dabei. Man sollte nur keine Angst vor Technik haben und muss sich für die Energiewende begeistern können.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Industriemechaniker*in
  • Industrieelektriker*in
  • Energietechniker*in
  • Elektroanlagenmonteur*in
  • Elektroniker*in
  • Elektrotechnische*r Assistent*in
  • Anlagenmechaniker*in SHK
  • Brunnenbauer*in
  • Baugeräteführer*in
  • Mechatroniker*in
  • Metallbauer*in
  • Dachdecker*in
  • Technische*r Assistent*in Regenerative Energien
  • Technische*r Systemplaner*in Elektrotechnische Systeme

Studium

  • Ingenieurwesen
  • Maschinenbau
  • Verfahrenstechnik
  • Chemietechnik
  • Umwelttechnik
  • Elektrotechnik
  • Energietechnik
  • Gebäudeenergietechnik
  • Energie- und Ressourcenmanagement

Weiterbildung

  • Staatl. gepr. Techniker*in Bohrtechnik
  • Solartechniker*in
  • Servicetechniker*in Solarenergie
  • Servicetechniker*in Windenergieanlage
  • Fachkraft für Erneuerbare Energien
  • Fachagrarwirt*in Erneuerbare Energien / Biomasse
  • Fachwirt*in Energiewirtschaft
  • Staatl. gepr. Techniker*in Windenergie
  • Servicetechniker*in für Windenenergieanlagen
  • Energieberater*in
  • Techniker*in Bohrtechnik
  • Techniker*in Elektrotechnik
  • Techniker*in Kältetechnik
  • Techniker*in Umweltschutztechnik
  • Fachwirt*in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

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Ressourcenschonende Wasserwirtschaft

Berufsfeld

Rund um den Rohstoff Wasser

Üblicherweise müssen wir heute nicht mehr darüber nachdenken, wo unser Wasser herkommt und wo unsere Abwässer wieder hingehen. Das war nun wirklich nicht immer so. Bis vor wenigen Jahrhunderten war Wasser auch in Europa ein kostbares Gut – so wie es bis heute in vielen anderen Regionen der Welt immer noch ist. Und es ist ebenfalls noch nicht so lange her, dass die Abwasserentsorgung vor allem in den rasant wachsenden Städten in riesiges technisches Problem war. Krankheiten und Seuchen waren vor allem in den ärmeren Bevölkerungsteilen ein ständiges Risiko, das von den verschmutzten Abwässern ausging. Dass wir davon heute kaum noch etwas mitkriegen, hat vor allem damit zu tun, dass sich rund um das Wasser spezialisierte Berufe entwickelt haben, die sich den technischen Problemen stellen. Denn es ist auch heute keine selbstverständliche und leichte Aufgabe, sich um die Frischwasserzufuhr und die Abwasserentsorgung der Bevölkerung zu kümmern. Wasserleitungen und Abwasserkanäle bauen sich ja nicht von selbst, sondern müssen von Profis geplant und hergestellt werden. Die Qualität des Wassers muss zudem ständig überwacht werden, um die Bevölkerung keinen gesundheitlichen Risiken auszusetzen. Und bei der Städtebauplanung muss man schon vorher genau überlegen, wie viel Wasser in dreißig Jahren eigentlich gebraucht und verbraucht werden könnte.

Das alles ist die Aufgabe von Fachkräften, die sich auf das Thema Wasser spezialisiert haben. Sie sind heute in Deutschland – aber auch weltweit – sehr gefragt, denn sie bringen ein hohes technisches oder ingenieurwissenschaftliches Verständnis mit. Und sie haben in ihrer Ausbildung oder ihrem Studium eines gelernt: Wasser bewegt sich immer in einem Kreislauf. Und das heißt, dass man mit diesem lebenswichtigen Rohstoff gar nicht vorsichtig genug umgehen kann. Ist das Wasser erst einmal verseucht, lässt sich nicht mehr viel machen. Sind die Versorgungsleitungen und Abwasserkanäle erst einmal überlastet, sind Nachrüstungen wahnsinnig teuer und aufwändig. Wasserwirtschaft im 21. Jahrhundert ist also grundsätzlich auf Nachhaltigkeit und Weitsicht angewiesen. Nur wenn die Tiefbaufacharbeiter*innen, Ingenieur*innen und Wasserwissenschaftler*innen ihren Job machen, können wir uns darauf verlassen, dass Mensch und Natur auch morgen noch genug Wasser haben und nicht am Abwasser kaputt gehen.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Brunnenbauer*in
  • Tiefbaufacharbeiter*in
  • Spezialtiefbauer*in
  • Baugeräteführer*in
  • Mechatroniker*in
  • Kanalbauer*in
  • Wasserbauer*in
  • Umwelttechnolog*in
  • Fachkraft Wasserwirtschaft
  • Fachkraft Abwassertechnik
  • Fachkraft Rohr-, Kanal- und Industrieservice
  • Fachkraft für Wasserversorgungstechnik
  • Technische*r Assistent*in Bautechnik

Studium

  • Wasser- und Bodenmanagement, Wassertechnologie
  • Siedlungswasserwirtschaft
  • Ingenieurwesen Wasserbau, Wasserwirtschaft
  • Ingenieurwesen Tiefbau
  • Ingenieurwesen Ver- und Entsorgungstechnik
  • Hydrologie, Hydrogeologie

Weiterbildung

  • Techniker*in Umweltschutztechnik
  • Techniker*in Bautechnik
  • Verteilnetztechniker*in
  • Bohrgeräteführer*in

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Recycling und Abfallwirtschaft

Berufsfeld

Verwerten und Entsorgen als Berufsbild

Auf den ersten Blick könnte kaum ein Beruf so weit vom Umwelt- und Klimaschutz entfernt sein wie ein Job aus den Bereichen Recycling und Abfallwirtschaft. Schließlich haben wir sofort riesige Müllberge, Plastikmüll in den Meeren und stinkende Kompostberge vor Augen. Und vielleicht denken wir auch etwas mitleidig an diejenigen, die frühmorgens unsere Abfälle in die Müllautos entleeren. Das soll etwas mit Umwelt- und Klimaschutz zu tun haben? Ja, und zwar eine ganze Menge. Denn die vielen Tausend Menschen in der Recycling- und Abfallwirtschaft sorgen mit ihrer Arbeit ja gerade dafür, dass wir alle nicht an dem ganzen Müll ersticken, den wir täglich produzieren. Oder sie kümmern sich als Beraterinnen oder Berater für Privatpersonen und Institutionen darum, dass gar nicht erst so viel Müll anfällt, der anschließend aufwändig entsorgt werden muss. Einige bauen und steuern aber auch Anlagen, in denen sich mit unserem Müll noch etwas Sinnvolles anfangen lässt – sei es durch Wärmenutzung, durch Biogasproduktion oder Wiederverwertung.

Wer schon mal auf einem Wertstoffhof war oder eine Recyclinganlage besichtigt hat, der ahnt, dass hier wirkliche Fachkräfte arbeiten. Hier braucht es nicht nur Sorgfalt im Umgang mit den angelieferten Stoffen und den schweren Maschinen, sondern vor allem auch ein großes Wissen darüber, wie die einzelnen Abfälle ökologisch sinnvoll zu behandeln sind. Nicht zuletzt benötigen die Expertinnen und Experten außerdem grundlegendes Rechtswissen, denn der Umgang mit Abfällen und Wertstoffen ist gesetzlich geregelt. Die Recycling- und Abfallwirtschaft ist ein wichtiger Teil der grünen Arbeitswelt, bei der es um viel mehr geht als den Müll so wegzuräumen, dass ihn niemand mehr sieht. In vielen Fällen lassen sich unsere Abfälle entweder vermeiden, vermindern oder wenigstens verwerten. Und selbst in den Fällen, wo man Abfälle sicher lagern muss, braucht es Köpfe, die verantwortungsbewusst und klug mit unseren Hinterlassenschaften umgehen können.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Fachkraft Abwassertechnik
  • Fachkraft Kreislauf- und Abfallwirtschaft
  • Umwelttechnolog*in Kreislauf- und Abfallwirtschaft

Studium

  • Ingenieurwissenschaften im Bereich Abfall- und Versorgungstechnik, Entsorgungstechnik, Abfallwirtschaft, Altlasten, Umwelt- und Verfahrenstechnik oder Bodenschutz

Weiterbildung

  • Kraftwerker*in
  • Techniker*in Umweltschutztechnik
  • Staatlich geprüfte*r Techniker*in Abfalltechnik
  • Abfallberater*in

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Technischer Umweltschutz

Berufsfeld

Technik und Instrumente für Klima und Umwelt

Beim Thema Umwelt- und Klimaschutz denken wohl die meisten automatisch an grüne Wiesen, artgerecht gehaltene oder freilebende Tiere und frische, gesunde Luft. Dass die Natur erhalten bleibt oder wenigstens schonend behandelt wird, ist heutzutage jedoch vor allem auch eine Frage der Technik. Denn viele der menschlichen Eingriffe in die Umwelt – ob nun durch das Wachstum der Städte, die Zunahme von Lärm- oder Schadstoffemissionen oder gefährliche Rückstände im Boden – haben eine technische Ursache und sind deshalb meistens auch nicht mit bloßen Händen oder guten Worten aufzuhalten. Glücklicherweise haben Ingenieurinnen und Forscher nicht nur Geräte erfunden, die die Natur und das Klima gefährden, sondern auch Instrumente, mit deren Hilfe sich den Gefahren und Schäden begegnen lässt. Es klingt zwar etwas verrückt, dass es eine bestimmte Technik braucht, um die Risiken einer anderen Technik auszuschalten. Aber wer nicht auf Autos oder Flugzeuge komplett verzichten will, muss beispielsweise Sensoren zur Lärmmessung und schlaue Techniken zur Lärmreduzierung benutzen. Wer nicht ignorieren möchte, dass frühere Generationen uns Böden mit Chemikalien und gefährlichen Altlasten hinterlassen haben, braucht zudem Detektoren, die beispielsweise Kampfmittel erkennen, und Maschinen, mit denen sie sich räumen lassen. Und wer nicht komplett auf die Körperpflege verzichten will, braucht Überwachungstechniken für die Wasserqualität und eine ressourcenschonende Technik zur Herstellung von Pflegeprodukten. Das alles und noch viel mehr ist Technischer Umweltschutz.

Klar, die Fachkräfte aus dem Technischen Umweltschutz sind allesamt und vor allem technikbegeistert. Doch ohne Angst vor Laborinstrumenten, Sensoren oder Messinstrumenten findet zwischen all den unterschiedlichen Techniken eigentlich fast jede und jeder einen Platz. Je nach Neigung sucht man sich ein Einsatzfeld aus, das eher etwas mit Biologie zu tun hat oder mit Physik oder Chemie. Man kann aber auch voll auf die technische Karte setzen und sich in einer bestimmten Technikrichtung spezialisieren. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass ein großer Teil der Aus- und Weiterbildungen bzw. Studiengänge nicht automatisch etwas mit Umweltschutz zu tun haben. Wer als Chemielaborant oder Mechatronikerin wirklich beruflich etwas mit Technischem Umweltschutz zu tun haben will, muss möglichst früh mit der Auswahl der Branche und des Unternehmens die Weichen dafür stellen. Es ist ein bisschen wie mit der Macht der Jedi – man kann sie für die eine oder die andere Seite einsetzen.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Umweltschutztechnische*r Assistent*in
  • Chemielaborant*in
  • Chemisch-technische*r Assistent*in
  • Biologisch-technische*r Assistent*in
  • Physikalisch-technische*r Assistent*in
  • Industrietechnologe*in
  • Pflanzentechnologe*in
  • Umwelttechnolog*in
  • Werkstoffprüfer*in
  • Geomatiker*in

Studium

  • Ingenieurwissenschaften in den Bereichen Umwelttechnik, Geotechnik, Materialwissenschaften, Mechatronik, Sensortechnik oder Verfahrenstechnik
  • Umweltwissenschaften
  • Chemieingenieurwesen
  • Toxikologie
  • Geowissenschaften
  • Biotechnologie
  • Hydrologie
  • Automatisierungstechnik
  • Mechatronik
  • Mikroelektronik
  • Kunststofftechnik
  • Materialwissenschaft
  • Meteorologie
  • Mikrobiologie, Molekularbiologie
  • Umweltinformatik
  • Umwelttechnik

Weiterbildung

  • Natur- und Landschaftspfleger*in
  • Techniker*in Umweltschutztechnik
  • Techniker*in Elektrotechnik
  • Techniker*in Maschinentechnik bzw. Mechatronik
  • Techniker*in Biotechnik
  • Techniker*in Chemietechnik
  • Strahlenschutzfachkraft

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Tiere und Pflanzen

Berufsfeld

Hegen, Pflegen, Schützen – und Verwerten

Vieles spricht dafür, dass Tiere und Pflanzen auch ohne uns Menschen ganz gut überleben könnten. Umgekehrt funktioniert das ganz sicher nicht – die Menschen sind auf die Nutzung von Tieren und Pflanzen dringend angewiesen. Allerdings war dies immer schon ein Spagat zwischen nachhaltiger Nutzung und Ausbeutung der Umwelt. So ist die nachhaltige und begrenzte Nutzung unserer Wälder zur Energie- und Rohstoffgewinnung kein ökologisches Verbrechen. Die Vernichtung riesiger Waldflächen zur Einrichtung von Rinderfarmen oder Sojaplantagen ist es durchaus, und dazu noch ein sehr kurzsichtiges. Eine nachhaltige Fischerei hat auch heute noch ihren Zweck, wenn sie Menschen ernährt. Wenn aber ganze Meeresgegenden mit riesigen Fangflotten abgefischt werden, dann hat das mit nachhaltiger Meeresnutzung nichts mehr zu tun. Und die Jagd auf Robben und Wale ist vielleicht noch nachvollziehbar, wenn es um das nackte Überleben geht. Zur Produktion von Pelzmänteln oder Kunstgegenständen ist sie es ganz sicher nicht.

Diese Beispiele machen eines klar: Fachkräfte, die sich mit Tieren und Pflanzen beschäftigen, kümmern sich einerseits um sie, nutzen und verwerten sie aber auch: Ein Florist kann von seinem Beruf nur leben, wenn er die gehegten Pflanzen auch an andere verkauft. Eine Pferdewirtin lebt nicht allein davon, Pferde zu versorgen, sondern muss diese auch züchten und verkaufen. Und selbst die Landschaftspflegerinnen und Landschaftspfleger müssen Kompromisse machen, denn eine völlig naturbelassene Landschaft ohne menschliche Siedlungen, Verkehrsverbindungen oder andere menschliche Nutzung ist in einer enger werdenden Welt kaum noch vorstellbar. Ob man sich also mit Pflanzen, Tieren oder Naturräumen und -reservaten beschäftigen will – dabei muss immer klar sein, dass die Liebe zu ihnen nur die eine Seite der Medaille ist. Die andere ist die Nutzung und Verwertung unserer natürlichen Umgebung.

Diese Spannung zu halten und vernünftige Kompromisse zwischen Tierschutz, Pflanzenökologie oder Naturschutz auf der einen Seite und ihrer Nutzung auf der anderen Seite zu schließen, das ist der tägliche Kampf der zahlreichen Spezialistinnen und Spezialisten auf diesem Gebiet. Und es gibt wirklich eine Menge Fachrichtungen, in denen sich die jeweiligen Expertinnen und Experten – ob mit Ausbildung oder Studium – mit „ihren“ Schützlingen genauestens auskennen. Wer sich dafür interessiert, hat die Qual der Wahl zwischen einzelnen Tierfamilien, kann sich auf bestimmte Pflanzen spezialisieren oder lieber die größeren Zusammenhänge in den Blick nehmen. Dabei wird den wirklich grünen Köpfen immer klar sein, dass der behutsame Umgang mit Tieren, Pflanzen und der Umwelt die Voraussetzung ist, dass wir Menschen sie auch künftig nutzen können.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Florist*in
  • Gärtner*in
  • Landwirt*in
  • Pflanzentechnolog*in
  • Revierjäger*in
  • Winzer*in
  • Fischwirt*in
  • Pferdewirt*in
  • Forstwirt*in
  • Biologisch-technische*r Assistent*in
  • Tiermedizinische*r Fachangestellte*r
  • Landwirtschaftlich-technische*r Assistent*in
  • Veterinärmedizinisch-technische*r Assistent*in
  • Tierpfleger*in
  • Tierwirt*in
  • Fachkraft Agrarservice

Studium

  • Garten-, Landschaftsbau
  • Forstwissenschaft, -wirtschaft
  • Landschaftsarchitektur
  • Landschaftsökologie
  • Freiraumplanung
  • Weinbau, Oenologie
  • Biologie
  • Meeresbiologie, Ozeanologie, Limnologie
  • Tiermedizin
  • Veterinärmedizin
  • Agrarwissenschaften
  • Fischereiwesen
  • Pferdewirtschaft

Weiterbildung

  • Baumpfleger*in, Baumkletterer*in
  • Fachagrarwirt*in
  • Natur- und Landschaftspfleger*in
  • Techniker*in Gartenbau
  • Beamte*r Forstdienst – gehobener bzw. höherer Dienst

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Wissenschaft, Bildung und Verbraucherschutz

Berufsfeld

Wissen, Bilden, Handeln als Beruf

Dass zum Beginn des 21. Jahrhunderts der Schutz von Umwelt und Klima in allen Altersgruppen überhaupt eine so große Rolle spielt, ist vor allem ein Verdienst des Wissenschafts- und Bildungssystems und des Verbraucherschutzes. Es ist kaum zu unterschätzen, wie wichtig es ist, dass die Öffentlichkeit heute Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, freier und unabhängiger Bildung oder zu Tipps von kritischen Verbraucherorganisationen hat. Das gilt auch und gerade für den Schutz von Umwelt und Klima. Bis heute verhalten sich viele Menschen, als gäbe es unendlich viele Rohstoffe oder als hätte umweltschädliches Verhalten keine langfristigen Folgen. Wissenschaft, Bildung und Verbraucherschutz sind ein wichtiger Teil einer grüner werdenden Wirtschaft, weil sie die Grundlagen für Nachhaltigkeitswissen und damit auch für Nachhaltigkeitshandeln legen.

Dabei sind die konkreten Tätigkeiten so vielfältig wie der Umwelt- und Klimaschutz selbst. Es gibt allein in Deutschland eine vierstellige Zahl von umweltbezogenen Studiengängen, in den wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Professor*innen oder Assistent*innen ihr Wissen an die Studierenden weitergeben. Mit noch jüngeren Menschen beschäftigt sich das schulische und außerschulische Bildungssystem, indem es Umwelt- und Klimawissen an junge Menschen vermittelt. Eher an eine erwachsene Zielgruppe richten sich Verbraucherschützer*innen, wenn sie über die umweltbezogenen Risiken und Nebenwirkungen bestimmter Waren oder Technologien aufklären. Und nicht zuletzt arbeiten beispielsweise in naturkundlichen und wissenschaftlichen Museen jede Menge Fachkräfte, die ökologisches Wissen, Umwelttechnologien oder wissenschaftliche Zusammenhänge in die breite Öffentlichkeit bringen.

Dementsprechend vielfältig sind auch die beruflichen Zugänge zu diesem Einsatzfeld. Man kann sich auf bestimmte wissenschaftliche Disziplinen spezialisieren oder eher für die Arbeit mit einer bestimmten Zielgruppe qualifizieren. Entscheidend dabei ist, dass umweltbezogene Bildungs- und Vermittlungsarbeit immer zwei Leidenschaften voraussetzt. Einerseits müssen die Vermittlerinnen und Vermittler für ihr Fachgebiet brennen und sich auch in Detailfragen wirklich gut auskennen. Und andererseits müssen sie das Umwelt- und Klimawissen auch methodisch gut vermitteln können. Denn was nützt das größte Wissen, wenn es niemand versteht? Das macht die Arbeit in Wissenschaft, Bildung und Verbraucherschutz so herausfordernd und erfüllend. Wer hier erfolgreich arbeitet, kann mit seinem Beruf ein Umdenken bewirken – und damit als Verstärker für umwelt- und klimabewusstes Handeln dienen.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Biologisch-technische*r Assistent*in, Biologielaborant*in
  • Chemisch-technische*r Assistent*in, Chemielaborant*in
  • Agrartechnische*r Assistent*in
  • Präparationstechnische*r Assistent*in
  • Kinderpfleger*in, sozialpädagogische*r Assistent*in
  • Erzieher*in
  • Fachangestellte*r für Medien- und Informationsdienste

Studium

  • Umweltwissenschaft
  • Naturwissenschaften
  • Ernährungswissenschaft, Ökotrophologie
  • Erziehungs-, Bildungswissenschaft, Pädagogik
  • Lehramtsstudiengänge
  • Bibliothekswesen
  • Data Science
  • Soziale Arbeit
  • Rechtswesen
  • Einschlägige Studiengänge der Green Economy

Weiterbildung

  • Umwelt-, Natur-, Waldpädagoge*in
  • Beamte*r Archivdienst – höherer bzw. gehobener Dienst
  • Techniker*in Biotechnik, Chemietechnik

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