Recycling und Abfallwirtschaft

Berufsfeld

Verwerten und Entsorgen als Berufsbild

Auf den ersten Blick könnte kaum ein Beruf so weit vom Umwelt- und Klimaschutz entfernt sein wie ein Job aus den Bereichen Recycling und Abfallwirtschaft. Schließlich haben wir sofort riesige Müllberge, Plastikmüll in den Meeren und stinkende Kompostberge vor Augen. Und vielleicht denken wir auch etwas mitleidig an diejenigen, die frühmorgens unsere Abfälle in die Müllautos entleeren. Das soll etwas mit Umwelt- und Klimaschutz zu tun haben? Ja, und zwar eine ganze Menge. Denn die vielen Tausend Menschen in der Recycling- und Abfallwirtschaft sorgen mit ihrer Arbeit ja gerade dafür, dass wir alle nicht an dem ganzen Müll ersticken, den wir täglich produzieren. Oder sie kümmern sich als Beraterinnen oder Berater für Privatpersonen und Institutionen darum, dass gar nicht erst so viel Müll anfällt, der anschließend aufwändig entsorgt werden muss. Einige bauen und steuern aber auch Anlagen, in denen sich mit unserem Müll noch etwas Sinnvolles anfangen lässt – sei es durch Wärmenutzung, durch Biogasproduktion oder Wiederverwertung.

Wer schon mal auf einem Wertstoffhof war oder eine Recyclinganlage besichtigt hat, der ahnt, dass hier wirkliche Fachkräfte arbeiten. Hier braucht es nicht nur Sorgfalt im Umgang mit den angelieferten Stoffen und den schweren Maschinen, sondern vor allem auch ein großes Wissen darüber, wie die einzelnen Abfälle ökologisch sinnvoll zu behandeln sind. Nicht zuletzt benötigen die Expertinnen und Experten außerdem grundlegendes Rechtswissen, denn der Umgang mit Abfällen und Wertstoffen ist gesetzlich geregelt. Die Recycling- und Abfallwirtschaft ist ein wichtiger Teil der grünen Arbeitswelt, bei der es um viel mehr geht als den Müll so wegzuräumen, dass ihn niemand mehr sieht. In vielen Fällen lassen sich unsere Abfälle entweder vermeiden, vermindern oder wenigstens verwerten. Und selbst in den Fällen, wo man Abfälle sicher lagern muss, braucht es Köpfe, die verantwortungsbewusst und klug mit unseren Hinterlassenschaften umgehen können.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Fachkraft Abwassertechnik
  • Fachkraft Kreislauf- und Abfallwirtschaft
  • Umwelttechnolog*in Kreislauf- und Abfallwirtschaft

Studium

  • Ingenieurwissenschaften im Bereich Abfall- und Versorgungstechnik, Entsorgungstechnik, Abfallwirtschaft, Altlasten, Umwelt- und Verfahrenstechnik oder Bodenschutz

Weiterbildung

  • Kraftwerker*in
  • Techniker*in Umweltschutztechnik
  • Staatlich geprüfte*r Techniker*in Abfalltechnik
  • Abfallberater*in

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Technischer Umweltschutz

Berufsfeld

Technik und Instrumente für Klima und Umwelt

Beim Thema Umwelt- und Klimaschutz denken wohl die meisten automatisch an grüne Wiesen, artgerecht gehaltene oder freilebende Tiere und frische, gesunde Luft. Dass die Natur erhalten bleibt oder wenigstens schonend behandelt wird, ist heutzutage jedoch vor allem auch eine Frage der Technik. Denn viele der menschlichen Eingriffe in die Umwelt – ob nun durch das Wachstum der Städte, die Zunahme von Lärm- oder Schadstoffemissionen oder gefährliche Rückstände im Boden – haben eine technische Ursache und sind deshalb meistens auch nicht mit bloßen Händen oder guten Worten aufzuhalten. Glücklicherweise haben Ingenieurinnen und Forscher nicht nur Geräte erfunden, die die Natur und das Klima gefährden, sondern auch Instrumente, mit deren Hilfe sich den Gefahren und Schäden begegnen lässt. Es klingt zwar etwas verrückt, dass es eine bestimmte Technik braucht, um die Risiken einer anderen Technik auszuschalten. Aber wer nicht auf Autos oder Flugzeuge komplett verzichten will, muss beispielsweise Sensoren zur Lärmmessung und schlaue Techniken zur Lärmreduzierung benutzen. Wer nicht ignorieren möchte, dass frühere Generationen uns Böden mit Chemikalien und gefährlichen Altlasten hinterlassen haben, braucht zudem Detektoren, die beispielsweise Kampfmittel erkennen, und Maschinen, mit denen sie sich räumen lassen. Und wer nicht komplett auf die Körperpflege verzichten will, braucht Überwachungstechniken für die Wasserqualität und eine ressourcenschonende Technik zur Herstellung von Pflegeprodukten. Das alles und noch viel mehr ist Technischer Umweltschutz.

Klar, die Fachkräfte aus dem Technischen Umweltschutz sind allesamt und vor allem technikbegeistert. Doch ohne Angst vor Laborinstrumenten, Sensoren oder Messinstrumenten findet zwischen all den unterschiedlichen Techniken eigentlich fast jede und jeder einen Platz. Je nach Neigung sucht man sich ein Einsatzfeld aus, das eher etwas mit Biologie zu tun hat oder mit Physik oder Chemie. Man kann aber auch voll auf die technische Karte setzen und sich in einer bestimmten Technikrichtung spezialisieren. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass ein großer Teil der Aus- und Weiterbildungen bzw. Studiengänge nicht automatisch etwas mit Umweltschutz zu tun haben. Wer als Chemielaborant oder Mechatronikerin wirklich beruflich etwas mit Technischem Umweltschutz zu tun haben will, muss möglichst früh mit der Auswahl der Branche und des Unternehmens die Weichen dafür stellen. Es ist ein bisschen wie mit der Macht der Jedi – man kann sie für die eine oder die andere Seite einsetzen.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Umweltschutztechnische*r Assistent*in
  • Chemielaborant*in
  • Chemisch-technische*r Assistent*in
  • Biologisch-technische*r Assistent*in
  • Physikalisch-technische*r Assistent*in
  • Industrietechnologe*in
  • Pflanzentechnologe*in
  • Umwelttechnolog*in
  • Werkstoffprüfer*in
  • Geomatiker*in

Studium

  • Ingenieurwissenschaften in den Bereichen Umwelttechnik, Geotechnik, Materialwissenschaften, Mechatronik, Sensortechnik oder Verfahrenstechnik
  • Umweltwissenschaften
  • Chemieingenieurwesen
  • Toxikologie
  • Geowissenschaften
  • Biotechnologie
  • Hydrologie
  • Automatisierungstechnik
  • Mechatronik
  • Mikroelektronik
  • Kunststofftechnik
  • Materialwissenschaft
  • Meteorologie
  • Mikrobiologie, Molekularbiologie
  • Umweltinformatik
  • Umwelttechnik

Weiterbildung

  • Natur- und Landschaftspfleger*in
  • Techniker*in Umweltschutztechnik
  • Techniker*in Elektrotechnik
  • Techniker*in Maschinentechnik bzw. Mechatronik
  • Techniker*in Biotechnik
  • Techniker*in Chemietechnik
  • Strahlenschutzfachkraft

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Tiere und Pflanzen

Berufsfeld

Hegen, Pflegen, Schützen – und Verwerten

Vieles spricht dafür, dass Tiere und Pflanzen auch ohne uns Menschen ganz gut überleben könnten. Umgekehrt funktioniert das ganz sicher nicht – die Menschen sind auf die Nutzung von Tieren und Pflanzen dringend angewiesen. Allerdings war dies immer schon ein Spagat zwischen nachhaltiger Nutzung und Ausbeutung der Umwelt. So ist die nachhaltige und begrenzte Nutzung unserer Wälder zur Energie- und Rohstoffgewinnung kein ökologisches Verbrechen. Die Vernichtung riesiger Waldflächen zur Einrichtung von Rinderfarmen oder Sojaplantagen ist es durchaus, und dazu noch ein sehr kurzsichtiges. Eine nachhaltige Fischerei hat auch heute noch ihren Zweck, wenn sie Menschen ernährt. Wenn aber ganze Meeresgegenden mit riesigen Fangflotten abgefischt werden, dann hat das mit nachhaltiger Meeresnutzung nichts mehr zu tun. Und die Jagd auf Robben und Wale ist vielleicht noch nachvollziehbar, wenn es um das nackte Überleben geht. Zur Produktion von Pelzmänteln oder Kunstgegenständen ist sie es ganz sicher nicht.

Diese Beispiele machen eines klar: Fachkräfte, die sich mit Tieren und Pflanzen beschäftigen, kümmern sich einerseits um sie, nutzen und verwerten sie aber auch: Ein Florist kann von seinem Beruf nur leben, wenn er die gehegten Pflanzen auch an andere verkauft. Eine Pferdewirtin lebt nicht allein davon, Pferde zu versorgen, sondern muss diese auch züchten und verkaufen. Und selbst die Landschaftspflegerinnen und Landschaftspfleger müssen Kompromisse machen, denn eine völlig naturbelassene Landschaft ohne menschliche Siedlungen, Verkehrsverbindungen oder andere menschliche Nutzung ist in einer enger werdenden Welt kaum noch vorstellbar. Ob man sich also mit Pflanzen, Tieren oder Naturräumen und -reservaten beschäftigen will – dabei muss immer klar sein, dass die Liebe zu ihnen nur die eine Seite der Medaille ist. Die andere ist die Nutzung und Verwertung unserer natürlichen Umgebung.

Diese Spannung zu halten und vernünftige Kompromisse zwischen Tierschutz, Pflanzenökologie oder Naturschutz auf der einen Seite und ihrer Nutzung auf der anderen Seite zu schließen, das ist der tägliche Kampf der zahlreichen Spezialistinnen und Spezialisten auf diesem Gebiet. Und es gibt wirklich eine Menge Fachrichtungen, in denen sich die jeweiligen Expertinnen und Experten – ob mit Ausbildung oder Studium – mit „ihren“ Schützlingen genauestens auskennen. Wer sich dafür interessiert, hat die Qual der Wahl zwischen einzelnen Tierfamilien, kann sich auf bestimmte Pflanzen spezialisieren oder lieber die größeren Zusammenhänge in den Blick nehmen. Dabei wird den wirklich grünen Köpfen immer klar sein, dass der behutsame Umgang mit Tieren, Pflanzen und der Umwelt die Voraussetzung ist, dass wir Menschen sie auch künftig nutzen können.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Florist*in
  • Gärtner*in
  • Landwirt*in
  • Pflanzentechnolog*in
  • Revierjäger*in
  • Winzer*in
  • Fischwirt*in
  • Pferdewirt*in
  • Forstwirt*in
  • Biologisch-technische*r Assistent*in
  • Tiermedizinische*r Fachangestellte*r
  • Landwirtschaftlich-technische*r Assistent*in
  • Veterinärmedizinisch-technische*r Assistent*in
  • Tierpfleger*in
  • Tierwirt*in
  • Fachkraft Agrarservice

Studium

  • Garten-, Landschaftsbau
  • Forstwissenschaft, -wirtschaft
  • Landschaftsarchitektur
  • Landschaftsökologie
  • Freiraumplanung
  • Weinbau, Oenologie
  • Biologie
  • Meeresbiologie, Ozeanologie, Limnologie
  • Tiermedizin
  • Veterinärmedizin
  • Agrarwissenschaften
  • Fischereiwesen
  • Pferdewirtschaft

Weiterbildung

  • Baumpfleger*in, Baumkletterer*in
  • Fachagrarwirt*in
  • Natur- und Landschaftspfleger*in
  • Techniker*in Gartenbau
  • Beamte*r Forstdienst – gehobener bzw. höherer Dienst

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Wissenschaft, Bildung und Verbraucherschutz

Berufsfeld

Wissen, Bilden, Handeln als Beruf

Dass zum Beginn des 21. Jahrhunderts der Schutz von Umwelt und Klima in allen Altersgruppen überhaupt eine so große Rolle spielt, ist vor allem ein Verdienst des Wissenschafts- und Bildungssystems und des Verbraucherschutzes. Es ist kaum zu unterschätzen, wie wichtig es ist, dass die Öffentlichkeit heute Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, freier und unabhängiger Bildung oder zu Tipps von kritischen Verbraucherorganisationen hat. Das gilt auch und gerade für den Schutz von Umwelt und Klima. Bis heute verhalten sich viele Menschen, als gäbe es unendlich viele Rohstoffe oder als hätte umweltschädliches Verhalten keine langfristigen Folgen. Wissenschaft, Bildung und Verbraucherschutz sind ein wichtiger Teil einer grüner werdenden Wirtschaft, weil sie die Grundlagen für Nachhaltigkeitswissen und damit auch für Nachhaltigkeitshandeln legen.

Dabei sind die konkreten Tätigkeiten so vielfältig wie der Umwelt- und Klimaschutz selbst. Es gibt allein in Deutschland eine vierstellige Zahl von umweltbezogenen Studiengängen, in den wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Professor*innen oder Assistent*innen ihr Wissen an die Studierenden weitergeben. Mit noch jüngeren Menschen beschäftigt sich das schulische und außerschulische Bildungssystem, indem es Umwelt- und Klimawissen an junge Menschen vermittelt. Eher an eine erwachsene Zielgruppe richten sich Verbraucherschützer*innen, wenn sie über die umweltbezogenen Risiken und Nebenwirkungen bestimmter Waren oder Technologien aufklären. Und nicht zuletzt arbeiten beispielsweise in naturkundlichen und wissenschaftlichen Museen jede Menge Fachkräfte, die ökologisches Wissen, Umwelttechnologien oder wissenschaftliche Zusammenhänge in die breite Öffentlichkeit bringen.

Dementsprechend vielfältig sind auch die beruflichen Zugänge zu diesem Einsatzfeld. Man kann sich auf bestimmte wissenschaftliche Disziplinen spezialisieren oder eher für die Arbeit mit einer bestimmten Zielgruppe qualifizieren. Entscheidend dabei ist, dass umweltbezogene Bildungs- und Vermittlungsarbeit immer zwei Leidenschaften voraussetzt. Einerseits müssen die Vermittlerinnen und Vermittler für ihr Fachgebiet brennen und sich auch in Detailfragen wirklich gut auskennen. Und andererseits müssen sie das Umwelt- und Klimawissen auch methodisch gut vermitteln können. Denn was nützt das größte Wissen, wenn es niemand versteht? Das macht die Arbeit in Wissenschaft, Bildung und Verbraucherschutz so herausfordernd und erfüllend. Wer hier erfolgreich arbeitet, kann mit seinem Beruf ein Umdenken bewirken – und damit als Verstärker für umwelt- und klimabewusstes Handeln dienen.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Biologisch-technische*r Assistent*in, Biologielaborant*in
  • Chemisch-technische*r Assistent*in, Chemielaborant*in
  • Agrartechnische*r Assistent*in
  • Präparationstechnische*r Assistent*in
  • Kinderpfleger*in, sozialpädagogische*r Assistent*in
  • Erzieher*in
  • Fachangestellte*r für Medien- und Informationsdienste

Studium

  • Umweltwissenschaft
  • Naturwissenschaften
  • Ernährungswissenschaft, Ökotrophologie
  • Erziehungs-, Bildungswissenschaft, Pädagogik
  • Lehramtsstudiengänge
  • Bibliothekswesen
  • Data Science
  • Soziale Arbeit
  • Rechtswesen
  • Einschlägige Studiengänge der Green Economy

Weiterbildung

  • Umwelt-, Natur-, Waldpädagoge*in
  • Beamte*r Archivdienst – höherer bzw. gehobener Dienst
  • Techniker*in Biotechnik, Chemietechnik

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Grüne Entwicklungszusammenarbeit

Berufsfeld

Beruflicher Einsatz in einer globalisierten Welt

Wer sich aufmerksam und regelmäßig mit Nachrichten und Berichten aus aller Welt beschäftigt, könnte den Eindruck bekommen, dass die Probleme der westlichen Welt im Vergleich zu Naturkatastrophen, Hunger, Krankheiten und Ungerechtigkeiten der sogenannten „Dritten Welt“ fast schon lächerlich sind. Wenn man sich aber vor Augen hält, dass unser eigener Lebensstil in vielerlei Hinsicht die Ursache für die Probleme der Entwicklungsländer ist und die Probleme anderer Länder in einer globalisierten Welt uns letztlich alle betreffen, dann ist klar: Heute braucht es mehr denn je eine grüne Entwicklungszusammenarbeit. Wir müssen Länder der „Dritten Welt“ in ihrer Entwicklung unterstützen – nicht nur aus humanitären Gründen, sondern auch, um unser aller Überleben auf diesem Planeten zu sichern.

Wenn man die Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern eben nicht als Erschließung neuer Absatzmärkte versteht, sondern wirklich als Kooperation im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, dann ist logisch: Fast alle Berufsgruppen können etwas zu einer grünen Entwicklungszusammenarbeit beitragen. Mal geht es darum, eine Stadtverwaltung in Südamerika effizienter und umweltbewusster zu machen. In einem anderen Fall müssen lokale Behörden in Südostasien beim Schutz von Wäldern oder Naturschutzgebieten unterstützt werden. Und manchmal brauchen krisengeschüttelte Gebiete in Afrika eine stabile Versorgung mit Wasser und Energie, um die heimische Bevölkerung ausreichend versorgen zu können. Grüne Entwicklungszusammenarbeit heißt dabei, dass internationale Expertinnen und Experten – ob mit einer soliden Berufsausbildung oder einem Fachstudium – für einen bestimmten Zeitraum in das entsprechende Gebiet entsandt werden, um mit den Fachkräften vor Ort zusammenzuarbeiten. Die wichtigsten Faktoren sind hier natürlich das Know-how und die Erfahrung der „grünen“ Unterstützerinnen und Unterstützer. Wer sich aber in andere Teile der Welt entsenden lässt, braucht auch eine große Portion an Verständnis für andere Kulturen, Sprachkenntnisse und häufig die Fähigkeit, in einer Region klar zu kommen, die nicht ganz so komfortabel ist wie eine deutsche Großstadt.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Nahezu alle grundständigen Ausbildungsberufe der übrigen Berufsfelder – bevorzugt mit Meisterprüfung oder Ausbildereignung

Studium

  • Agrarwissenschaft, -ökonomie
  • Berufspädagogik
  • Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft
  • Ernährungswissenschaft
  • Forstwissenschaft, -wirtschaft
  • Ingenieurwissenschaften (z.B. Energietechnik, Ver- und Entsorgung, Wasserwirtschaft, Abfall und Recycling)
  • Stadt- und Verkehrsplanung
  • Umweltwissenschaft
  • Verwaltungswissenschaft
  • Wirtschaftsinformatik

Weiterbildung

  • Nahezu alle Weiterbildungsberufe der übrigen Berufsfelder – bevorzugt mit Meisterprüfung oder Ausbildereignung>

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Umweltpolitik, -Recht und -Verwaltung

Berufsfeld

Entscheiden und Bescheiden als Beruf

Der Schutz der Umwelt und des Klimas kann sich nicht allein darauf verlassen, dass wir immer die ökologisch richtigen Entscheidungen treffen, immer nachhaltig produzierte Waren konsumieren oder mit den Energie- und Wasserquellen immer so weitsichtig umgehen, wie es gut wäre. Deshalb braucht es auch politische Visionen, rechtliche Regelungen und Verwaltungsvorschriften, die das Verhalten der Bevölkerung im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Klima und Umwelt beeinflussen. So schön es auch wäre, wenn wir alle immer das Richtige täten – die Geschichte hat über Jahrtausende bewiesen, dass der Mensch aus kurzfristigen Interessen ganze Tierarten ausrottet, die natürlichen Ressourcen bedenkenlos ausbeutet und Schäden verursacht, mit denen sich noch viele Generationen nach uns herumärgern müssen. Deshalb führt kein Weg an einer „Regulierung“ dieser Auswüchse vorbei, und genau das ist die Aufgabe der Umweltexpertinnen und Umweltexperten in Politik, Recht und Verwaltung.

In aller Regel handelt es sich dabei um sogenannte „öffentliche“ Aufgaben. Das heißt, die hier Beschäftigten handeln im Sinne der allgemeinen Öffentlichkeit und auf der Grundlage demokratisch entstandener Regelwerke. Ein Mitarbeiter der städtischen Umweltverwaltung hat glasklare Regelungen, an die er sich beispielsweise bei der Genehmigung von Bauvorhaben halten muss. Eine Richterin mit Spezialgebiet Umweltrecht urteilt nicht willkürlich nach ihrem persönlichen Regeln, sondern auf der Grundlage eines allgemeingültigen Umweltrechts. Und auch umweltpolitische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können zwar – abhängig von ihren eigenen politischen Vorstellungen – bestimmte Maßnahmen vorschlagen und begründen. Diese werden letztlich aber nur Wirklichkeit, wenn sich dafür auch eine Mehrheit findet. Über kommerziellen Interessen und über eigenen Werten stehen also immer klare und vor allem demokratisch legitimierte Regeln, die für alle gelten.

Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Fachkräfte aus Umweltpolitik, -recht und -verwaltung Verfahren und Entscheidungswege genau kennen. Beispielsweise besteht ein großer Teil der Verwaltungsausbildung darin, verwaltungsinterne Entscheidungsverfahren zu verstehen. Die erwähnte Richterin hingegen muss sich jahrelang in Gesetzesbücher und Gerichtsakten vertiefen, um zu begreifen, wie ein Urteil im Sinne des allgemeinen Umweltrechts zu treffen ist. In der praktischen Arbeit von Politik, Recht und Verwaltung trifft sich dann umweltspezifisches Fachwissen mit „Verfahrenswissen“. Das bedeutet für diejenigen, die sich hierzu berufen fühlen, dass sie bereit sein müssen, erst einmal viel Theorie zu lernen, bevor es dann später an die praktische Umweltarbeit geht. Ein langer und mühsamer Weg, der am Ende aber die Möglichkeit eröffnet, mit der eigenen beruflichen Tätigkeit wichtige Entscheidungen für den Umwelt- und Klimaschutz auf den Weg zu bringen.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Verwaltungsfachangestellte*r Kommunalverwaltung und Landesverwaltung
  • Rechtsanwaltsfachangestellte*r

Studium

  • Umweltwissenschaft
  • Umweltökonomie
  • Rechtswesen, Öffentliches Recht, Wirtschaftsrecht
  • Verwaltungswissenschaften
  • Politikwissenschaft
  • Stadtplanung, Verkehrs- und Raumplanung
  • Landschaftsarchitektur, Freiraumplanung
  • Geowissenschaften
  • Ingenieurwissenschaft in den Bereichen Abfall und Recycling, Tiefbau, Wasserwirtschaft oder Vermessungwesen
  • Meteorologie
  • Nachhaltigkeits- und Klimamanagement

Weiterbildung

  • Fachwirt*in Verwaltung
  • Techniker*in Gartenbau
  • Techniker*in Vermessungstechnik
  • Klimaschutzmanager*in
  • Beamte*r Umweltverwaltung – gehobener bzw. höherer technischer Dienst
  • Beamte*r Agrarverwaltung – gehobener bzw. höherer technischer Dienst
  • Beamte*r Wetterdienst – gehobener bzw. höherer technischer Dienst
  • Beamte*r Forstverwaltung – gehobener bzw. höherer technischer Dienst
  • Beamte*r Vermessungswesen – mittlerer, höherer und gehobener Dienst
  • Beamte*r Allgemeine Innere Verwaltung – mittlerer, höherer und gehobener Dienst

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Grüne Finanzen und Versicherungen

Berufsfeld

Von Risikoprämien und Anlagenmodellen

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Umwelt- und Klimaschutz hat immer auch etwas mit Geld zu tun. Natürlich erst einmal, wenn man einen Blick auf die Ursachen für Umwelt- und Klimaprobleme wirft: Viel zu häufig steht der kurzfristige Unternehmensgewinn vor der Einsicht in die langfristigen Folgen. Und viel zu häufig sind wir es auch selbst, die an der falsche Ecke sparen und lieber „Geiz-ist-geil“-Produkte konsumieren. Aber auch in positiver Hinsicht kann Geld etwas bewegen: Mittlerweile haben sich seriöse nachhaltige Anlagemöglichkeiten für Investoren und Einzelpersonen etabliert. Und ohne Geld wäre es der Versicherungswirtschaft überhaupt nicht möglich, die Folgekosten von Klima- und Wetterkatastrophen für ihre Kunden zu übernehmen.

Bezeichnend für den Arbeitsmarkt rund um grüne Finanzprodukte oder Versicherungen gegen Umwelt- und Klimaschäden ist, dass sich die Unternehmen eigentlich nur neue Produkte und Märkte erschlossen haben, das Geschäft aber eigentlich das gleiche bleibt. Auch wenn gelegentlich gefordert wird, komplett auf das klassisch marktwirtschaftliche Modell von Angebot und Nachfrage zu verzichten – aktuell ist eine Versicherung zunächst mal eine Versicherung, ob sie nun gegen klimabedingte Starkregenereignisse versichert oder gegen einen Verkehrsunfall. Und ein grüner Anlagefond bleibt in erster Linie ein Instrument zum Geldverdienen, ob hier nun mit Aktien von Umweltunternehmen oder von anderen Unternehmen gehandelt wird. Das hat Konsequenzen für die beruflichen Möglichkeiten. Denn aktuell werden kaum Spezialist*innen für grüne Finanzprodukte oder Versicherungen gebraucht, sondern Fachkräfte, die vor allem wirtschaftlich denken und mit Zahlen umgehen können. Dementsprechend arbeiten in der grünen Finanz- und Versicherungswirtschaft vor allem „klassisch“ ausgebildete Menschen. Ob als Banker*in in der Kundenberatung zu nachhaltigen Finanzprodukten oder als Expert*in für die Einschätzung von Klimafolgenschäden in einer Versicherung. Die berufliche Herkunft ist eher traditionell – aber der Anteil von Expert*innen für Umweltfragen wird immer größer, ganz einfach weil sich mit entsprechenden Produkten langsam auch Geld verdienen lässt.

Ausbildung

  • Bankkaufmann oder Bankkauffrau
  • Industriekaufmann oder Industriekauffrau
  • Investmentfondskaufmann oder Investmentfondskauffrau
  • Informatikkaufmann oder Informatikkauffrau
  • IT-Systemkaufmann oder IT-Systemkauffrau
  • Kaufmann oder Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen
  • Kaufmann oder Kauffrau
  • Steuerfachangestellte*r

Studium

  • Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Business Administration
  • Marketing, Vertrieb
  • Risikomanagement
  • Umweltinformatik
  • Umweltwissenschaft
  • Wirtschaftsinformatik, -mathematik
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Wirtschaftsingenieurwesen

Weiterbildung

  • Betriebswirt*in
  • Fachwirt*in
  • Steuerberater*in

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